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Laufen als Lebensgefühl

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Das Frauenlauf-Wochenende findet am 24. und 25. Mai in der Prater Hauptallee statt. Distanzen: 5 km & 10 km, 5 km Nordic Walking. Die Voranmeldung ist bis zum 29. April 2025 möglich.

©2004 Getty Images
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Wenn am 25. Mai der 37. ASICS Österreichische Frauenlauf in Wien stattfindet, sind sie mit dabei: Erfinderin Ilse Dippmann und die beiden Botschafterinnen Urša Preradović Hlede & Julia Mayer. Warum Laufen mehr ist als ein Sport und wie man dranbleibt, verraten sie hier.

Gänsehautfeeling pur, und das schon seit 37 Jahren: „Wenn um neun Uhr Zehntausende Frauen an der Startlinie stehen, ist das ein unbeschreibliches Gefühl. Knistern liegt in der Luft, jede hat ihre Geschichte, ihre Motivation. Fällt der Startschuss, zeigen wir, wie stark wir gemeinsam sind“, schwärmt Ilse Dippmann, Initiatorin des ASICS Österreichischen Frauenlaufs, der am 25. Mai im Wiener Prater stattfindet. Das diesjährige Motto „’cause you can“ soll ein starkes Zeichen für Mut, Zusammenhalt und Selbstvertrauen sein. Die langjährige Organisatorin begleitet dieses Credo schon ihr ganzes Leben lang: „Vor allem dann, wenn ich eine Herausforderung meistere, die mir zunächst unmöglich erscheint, wie beim letzten Marathon. Die finalen Kilometer sind oft ein Kampf“, gesteht sie. „Die Beine werden schwer, der Kopf fragt: Warum? Und dann kommt der Moment, in dem ich es mir selbst beweise: Doch, ich kann das! Und genau darum geht es – im Sport, im Leben, überall“, so Dippmann, die 1986 mit dem Laufen startete.

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Ilse Dippmann, Organisatorin

 © Dominik Kiss

Innere Ruhe und Fokus. „Damals war ich unsportlich. Aber in meinem Umfeld liefen einige Männer Marathon. Ich dachte mir: Was die können, will ich auch“, erinnert sie sich. Und dann hat es klick gemacht. Zwei Jahre später war es so weit. Mit 440 Frauen und Mädchen veranstaltete die Visionärin 1988 den ersten Frauenlauf. Heute sind jedes Jahr bis zu über 30.000 Teilnehmerinnen dabei aus mehr aus 80 Nationen. Frauen mit den unterschiedlichsten Hintergründen, vereint durch ein Ziel: der gemeinsame Sport. Auch Urša Preradović Hlede ist eine von ihnen. Als Botschafterin des diesjährigen Frauenlaufs ist das Event für sie eine wunderbare Gelegenheit, sich mit anderen Frauen und Mädchen zu vernetzen und sich gegenseitig zu inspirieren. „Mein Ziel ist es, diese einzigartige Energie zu genießen und die Stärke von Frauen zu feiern. Der Frauenlauf ist mein Highlight“, schwärmt die Wienerin, die in einem Start-up arbeitet. „Schon in meiner Zeit als junge Leistungsschwimmerin war Laufen ein fester Bestandteil meines Trainings. Bis heute schätze ich es als wertvollen Ausgleich. Diese innere Ruhe und Fokussierung, gepaart mit dem Gefühl, meine Grenzen zu überwinden, sind für mich unbezahlbar.“ Sport ist für sie eine Investition in ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. „Ich versuche, das Training in meinen Alltag zu integrieren, anstatt meinen Alltag um das Laufen herum zu planen. Am liebsten startet sie in den frühen Morgenstunden im Park oder Wald los, für mindestens zwei Laufeinheiten von 30 bis 50 Minuten pro Woche. Selbst kleinere Sessions bringen positive Effekte, weiß die Sportbegeisterte.

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Frauenlauf-Botschafterin Julia Mayer

 © Elias Pargan

Motivations-Boost gefällig? Preradović Hledes Geheimtipps, um Routinen zu schaffen und den Sport als Gewohnheit zu etablieren? Sie rät dazu, die Laufeinheiten im Voraus zu planen und bereits am Vorabend die Trainingssachen herauszulegen, damit es am Morgen keine Ausreden mehr gibt. Aber auch klare Vorgaben bekämpfen den inneren Schweinehund äußerst effektiv, denn ein kürzeres Training mit Lauf-Geh-Einheiten ist immer noch besser als gar keines, weiß sie. Das unterstreicht auch Spitzensportlerin Julia Mayer, ebenfalls Botschafterin des diesjährigen Frauenlaufs. Laufen ist ihr Beruf, pro Woche spult der Profi bis zu 220 Kilometer runter. Ihre Mission: „Ich möchte allen Frauen vermitteln, dass es beim Laufen nicht um Zeiten und Rekorde geht, sondern um das, was es mit uns macht. Es stärkt Körper und Geist“, bestätigt sie aus eigener Erfahrung. Einsteigerinnen rät Mayer, mit zwei bis drei Laufeinheiten pro Woche loszulegen. Denn realistische, kleine Ziele, die in kurzer Zeit erreicht werden können, spornen an: „So bleibt man dran. Und in der Gruppe zu trainieren, macht sowieso mehr Spaß. Wenn es fixe Termine mit anderen gibt, fällt es leichter, sich zu motivieren, und man lässt eher seltener ein geplantes Training aus.“

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Frauenlauf-Botschafterin Urša Preradović Hlede

 © Privat

Erfolg beim Laufen hat übrigens wenig mit der eigenen Geschwindigkeit zu tun. „Viele denken, dass man immer schneller und länger unterwegs sein muss, um Fortschritte zu machen. Das stimmt nicht“, so Mayer. „Es geht vielmehr darum, weiterzumachen und sich nicht mit anderen zu vergleichen.“ Vor allem dann, wenn es Gegenwind gibt, ergänzt Ilse Dippmann. „Der Frauenlauf ist nicht nur ein Lauf-Event, er ist eine Bewegung. Das Dranbleiben ist unser Erfolgsgeheimnis.“ Rückschläge gehören dazu und animieren, weiterzumachen und über sich selbst hinauszuwachsen, weiß die Veranstalterin. Sie ist überzeugt: „Jeder Lauf ist eine Lektion – über Disziplin, Geduld, Selbstvertrauen. Es gibt keinen schlechten Lauf, nur einen, aus dem du etwas lernst.“

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