Viele sind bei diesem Haarpflegeprodukt skeptisch, doch Haaröl ist eines der vielseitigsten Werkzeuge in der Haarpflege. Wir erklären, wie Haaröl richtig angewendet wird und welches Öl für welchen Haartypen am idealsten ist.
- Was bewirkt Haaröl?
- Welche Inhaltsstoffe sollte Haaröl (nicht) haben?
- Exkurs: Pro und Contra Silikone
- Welches Haaröl eignet sich für welchen Haartypen?
- Fettige, gefärbte oder strapazierte Haare: Welches Haaröl eignet sich?
- So wendet man Haaröl richtig an
- Diese Haaröle empfehlen wir
- Haaröl selber machen: So geht's!
Hand aufs Herz: Wer träumt nicht von einer gesund und glänzend aussehenden Haarpracht? Die Anwendung von Haaröl kann dahingehend echte Wunder bewirken. Wir würden sogar soweit gehen und behaupten, dass Haaröl ein echter Beauty-Allrounder ist, da es für verschiedenste Haar-Bedürfnisse unterstützend wirken kann. Doch mindestens genauso wichtig, wie die Wahl des passenden Haaröls, ist auch die richtige Anwendung. In unserem Artikel findest du dazu alles Wissenswerte!
Was bewirkt Haaröl?
Haaröl wird unter Beauty-Expert:innen als wahres Wundermittel gehandelt, denn es enthält wichtige Nährstoffe, Vitamine und Antioxidantien, die das Haar gesund und glänzend halten. Zudem eignet es sich für alle Haartypen und kann bei unterschiedlichen Zuständen – wie etwa trockenem, frizzy oder brüchigem Haar – positive Effekte bewirken. So hilft Haaröl dabei, die Haarfollikel zu stärken, pflegt die Haarwurzeln und schützt die Haare generell vor Schäden. Wir haben dir hier nochmal alle Vorteile von Haaröl zusammengefasst:
Versorgt das Haar mit Feuchtigkeit
Pflegt das Haar mit Antioxidantien, Vitaminen und Lipiden
Spliss und Haarbruch wird vorgebeugt
Sorgt für mehr Glanz und Geschmeidigkeit
Verhindert Frizz und fliegende Haare
Haar wird leichter kämmbar
Viele Öle haben oft einen integrierten Hitze- und UV-Schutz
Welche Inhaltsstoffe sollte Haaröl (nicht) haben?
Mit den Inhaltsstoffen von Haaröl ist es oftmals so eine Sache: Grundsätzlich hast du bei der Wahl eines Haaröls Produkte aus natürlichen Ölen (wie etwa Jojoba-, Argan- oder Mandelöl) oder synthetische Öle zur Auswahl. Das Problem bei letzteren: Diese enthalten häufig Silikone, was in der Beauty-Industrie schon seit längerem kritisch gesehen wird. Für welches Haaröl man sich entscheidet, hängt letztendlich von vielen Faktoren ab.
In erster Linie sollte man auf die eigene Haarstruktur und die Bedürfnisse des Haars achten. Wer nicht auf den Glanz-Booster verzichten möchte und sich für ein silikonhaltiges Produkt entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, eines mit wasserlöslichen Silikonen zu wählen. Diese sind zwar meist teurer, dafür sind sie – im Gegensatz zu Produkten mit wasserunlöslichen Silikonen – auf Dauer aber nicht schädlich für Haar und Kopfhaut. Zudem empfehlen wir in diesem Fall regelmäßig ein Tiefenreinigungsshampoo zu verwenden.
Exkurs: Pro und Contra Silikone
Warum werden Silikone überhaupt so kritisch betrachtet? Grundsätzlich war der Einsatz von Silikonen bei den Herstellern von Haarpflegeprodukten lange Zeit sehr beliebt. Der Grund: Silikone sorgen für einen raschen Effekt. Im Nu fühlt sich das Haar glänzend und geschmeidig an – und sieht auch so aus. Das Haar wird außerdem deutlich besser kämmbar und fühlt sich besonders weich an.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Silikone hitzebeständig sind. Somit können sie unsere Haare sehr gut vor Styling-Hitze und schädlichen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung schützen. Die Kehrseite der Medaille: Die genannten Effekte halten leider nur kurz an. Auf Dauer können Silikone das Haar nämlich austrocknen und der Gesundheit von Kopfhaut und Haaren schaden.
Aber Achtung, wer jetzt sofort alle Silikone verteufeln will, liegt ebenfalls falsch: Denn wasserlösliche Silikone vereinen die oben genannten positiven Effekte, stellen aber kein Risiko für die Haargesundheit dar. Im Zentrum der Kritik stehen eher wasserunlösliche Silikone. Diese sind günstig in der Herstellung und machen das Haar zwar kurzfristig glatt, glänzend und geschmeidig, schaden aber auf Dauer der Gesundheit.
Ein weiteres nicht unwesentliches Problem: Silikone sind biologisch nicht abbaubar und können aufgrund ihrer kleinen Größe nicht von Kläranlagen gefiltert werden. So gelangen sie über unseren Abfluss in die Gewässer und belasten somit die Umwelt.
Welches Haaröl eignet sich für welchen Haartypen?
Haaröle eignen sich im Grunde genommen für jeden Haartypen. Als Faustregel kann man sich aber merken: Je reichhaltiger und fettiger das Öl, desto eher hinterlässt es einen fettigen Glanz und beschwert das Haar.
Wer also feines Haar hat, sollte lieber zu einem leichten, dünnflüssigen Öl greifen, das sich leicht im Haar verteilen lässt. Speziell Öle wie Argan-, Traubenkern- oder Distelöl eignen sich gut für feine Haare, da sie keinen schweren Schutzfilm bilden, aber dennoch Haarschäden vorbeugen und für mehr Glanz und Geschmeidigkeit sorgen.
Menschen mit dicken (und mitunter oft auch lockigen) Haaren, sollten zu einem dickflüssigen Öl greifen. Eine gute Wahl wären hier etwa Oliven-, Macadamia- oder Kokosöl. Das Öl bildet dann einen Fettfilm um das Haar, der Feuchtigkeit einschließt. Das hat den positiven Effekt, dass die Haare nicht mehr trocken und stumpf aussehen, sondern kräftig und gepflegt.
Für normales Haar eignen sich Öle, die weder zu dünnflüssig noch zu zäh sind. Natürliche Öle wie Marillenkern-, Sesam- und Jojobaöl passen am besten zu diesem Haartypen.
Fettige, gefärbte oder strapazierte Haare: Welches Haaröl eignet sich?
Neben der Haarstruktur sollte man bei der Wahl des Haaröls auch auf die jeweiligen Bedürfnisse von Haar und Kopfhaut achten:
- 1.
Wer zum Beispiel mit fettigem Haar zu kämpfen hat, muss trotzdem nicht auf die Anwendung von Haaröl verzichten: Flüssige Haaröle wie Klettenwurzelöl spenden Feuchtigkeit und lassen sich sowohl in den Längen, als auch für die Kopfhaut verwenden. Darüber hinaus wirkt dieses Öl auch gegen Schuppen.
- 2.
Gefärbtes Haar profitiert hingegen von Ölen wie etwa Avocadoöl: Dieses ist reich an Vitaminen, spendet viel Feuchtigkeit und schützt die Haare vor weiterer Schädigung.
- 3.
Bei strapazierten Haaren kann Mandelöl, das reich an Biotin ist, sehr hilfreich sein. Arganöl kann bei trockenem Haar mit geschädigten Spitzen Wunder wirken.
- 4.
Bei übermäßigem Haarausfall kann die Anwendung von Rizinusöl hilfreich sein. Dieses Öl verbessert die Funktionen der Kopfhaut und kann nicht nur bei ausfallenden Haaren helfen, sondern auch das Haarwachstum ankurbeln.
So wendet man Haaröl richtig an
Je nachdem welcher Effekt erzielt werden soll, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Haaröl in die Haarpflege-Routine zu integrieren. So kann das Öl etwa nach dem Waschen als Leave In-Kur im feuchten Haar verwendet werden. Als Intensiv-Kur wird etwas mehr Haaröl über Nacht in Haare und Kopfhaut einmassiert und morgens mit einem milden Shampoo ausgewaschen. Als Styling-Finish können ein paar Tropfen des Öls außerdem in die trockenen Längen eingearbeitet werden.
Ob man nun Haaröl ins trockene oder nasse Haar gibt, hängt ebenfalls von der Haarstruktur ab. Haare mit einer feinen Struktur können durch das Öl bei trockener Anwendung verkleben. Damit das nicht geschieht, empfiehlt sich hier eher eine Anwendung im feuchten Haar. Nach dem Waschen lässt sich das Haaröl besser verteilen und hinterlässt keine verklebten Haarsträhnen.
Bei der Anwendung von Haaröl ist es außerdem wichtig, WIE man das Haaröl aufträgt: Die gängigste, aber nicht unbedingt optimale Variante ist es, das Öl in die Fingerspitzen zu geben und anschließend direkt in die Haare zu schmieren.
Dabei kann es aber schnell passieren, dass man eine zu dicke Öl-Schicht aufträgt. Besser ist es deshalb, vorab die Hände mit dem Haaröl wie eine Handcreme einzureiben. Anschließend mit den gespreizten Fingern durch die Haarlängen und Spitzen fahren und fertig. Durch diese Technik verteilt sich ein hauchdünner Ölfilm ganz gleichmäßig im Haar.
Diese Haaröle empfehlen wir
Sich für ein Haaröl zu entscheiden ist gar nicht so einfach – unsere Online-Redakteurin Stephanie schwört auf das " Luxeoil Reconstructive Elixir" von System Professional mit Argan-, Jojoba- und Mandelöl. Denn wie bereits oben erklärt, gibt es einige Faktoren, auf die man achten sollte. Damit die Entscheidung nicht ganz so schwer fällt, haben wir unsere Lieblinge in Sachen Haaröl hier zusammengefasst:
Haaröl selber machen: So geht's!
Wer ganz sichergehen will, was im Haaröl drin ist, kann es auch ganz einfach selbst herstellen. Rezepte gibt es im Internet wie Sand am Meer. Je nach Haarzustand kann man sich mit nur wenigen Zutaten sein eigenes Öl zusammenstellen.
Besonders gehypt wird momentan Rosmarin-Öl. Beauty- Creator:innen auf TikTok und Instagram schwören darauf, denn es soll das Haarwachstum anregen und obendrein noch Schuppen beseitigen. Du brauchst dafür:
3 Zweige frischen Rosmarin
Frische Minzblätter
100 ml Jojobaöl
100 ml Mandelöl
100 ml Traubenkernöl
Um das Haaröl à la TikTok zuzubereiten wasche und trockne zunächst die Minze und den Rosmarin. Füge die oben genannten drei Öle in einem Kochtopf zusammen und erhitze alles leicht, die Mischung sollte aber nicht kochen.
Nun Minze und Rosmarin hinzugeben und das Ganze für 25 Minuten auf dem Herd erwärmen. Anschließend alles vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das Rosmarin-Öl kann nun in Pipetten-Fläschchen gefüllt werden. Bei einer Aufbewahrung im Kühlschrank hält es gute zwei Wochen.
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