Von der Bewerbung zum Traumjob: Mit diesen Expertinnen-Tipps klappt es bestimmt

Den richtigen Job zu finden, ist gar nicht so leicht. Schließlich soll es nicht irgendein Job sein, sondern einer, der perfekt zu einem selbst passt. Doch wie findet man so einen Job? Und wie bereitet man sich am besten auf das Vorstellungsgespräch für den vermeintlichen Traumjob vor? Und: Wie verhandelt man eigentlich selbstbewusst das eigene Wunschgehalt?

"Einen Job zu finden, in dem man sich wertgeschätzt fühlt, der mit den eigenen Vorstellungen und Werten übereinstimmt, gleichzeitig Spaß macht und einen fordert? Klingt im ersten Moment sicherlich viel zu schön, um wahr zu sein. Doch den Job gibt es! Du musst nur wissen, wo und wie du ihn findest und natürlich etwas Geduld mitbringen. Denn der Traumjob wartet nur in seltenen Fällen direkt um die Ecke – auch bei der Jobsuche gilt: Man muss ein paar Frösche küssen, ehe man seinen Traumjob findet", sagt Gaby Wasensteiner, Karriere-Expertin bei LinkedIn.

"Du hast eine Stelle gefunden, die perfekt passen könnte? Super! Jetzt erst einmal durchatmen. Denn es gibt keinen Grund, nervös zu werden  – oftmals setzen wir uns schon im Bewerbungsprozess viel zu sehr unter Druck. Dabei müssen wir das gar nicht, denn nicht nur Bewerber:innen müssen heute überzeugen. Behalte immer im Hinterkopf, dass sich das Unternehmen genauso bei dir bewerben muss!"

Die Karriere-Expertin erklärt, wie du deinem ersten oder nächsten Traumjob Schritt für Schritt näher kommst – von Tipps für die Jobsuche, über praktische Hilfestellungen für den Bewerbungsprozess bis hin zu Taktiken für die erfolgreiche Gehaltsverhandlung.

Die gute Nachricht zuerst: Die Jobsuche ist heute einfacher – digitale berufliche Netzwerke wie LinkedIn machen es möglich!

Anstatt aufwendige Lebensläufe zu verfassen, können Bewerber:innen zum Beispiel ihr LinkedIn-Profil nutzen, um für Recruiter:innen und potenzielle Arbeitgeber:innen sichtbar zu werden. Neben den klassischen Bewerbungsunterlagen solltest du daher unbedingt darauf achten, dass dein Profil auf dem aktuellen Stand ist.

Übrigens gehört zu einem guten LinkedIn-Profil nicht nur ein Profilfoto, sondern auch die Auflistung deiner bisherigen beruflichen Stationen und natürlich deine aktuelle Position.

Ein weiterer wichtiger Tipp von Karriere Expertin Gaby Wasensteiner: "Unterfüttere jede Position noch mit ein paar weiterführenden Informationen – welche Fähigkeiten hast du zum Beispiel in diesem Job erlernt oder zum Einsatz gebracht oder an welchen Projekten hast du gearbeitet?"

Und weiter: "Zusätzlich zu den Skills, die du einer einzelnen beruflichen Station zuordnen kannst, hast du auf LinkedIn außerdem die Möglichkeit, weitere spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse zu deinem Profil hinzuzufügen – schon durch das Hinzufügen von mindestens einer Fähigkeit zu deinem Profil kannst du bis zu viermal mehr Nachrichten erhalten und bekommst doppelt so viele Profilbesuche."

Glückwunsch! Der erste Schritt zum neuen Job ist geschafft und du wurdest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Völlig verständlich, dass du jetzt aufgeregt bist, schließlich geht es um den vermeintlichen Traumjob und du möchtest dich von deiner besten Seite präsentieren.

Unsere Karriereexpertin empfiehlt: "Ruhe bewahren – du schaffst das! Entscheidend ist, dass du authentisch bleibst und über deine Erfahrungen und Stärken, aber auch über deine Schwächen sprichst."

"Das Gespräch ist dafür da, sich kennenzulernen und die eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen an die Stelle abzugleichen. Wichtig ist, dass du deine Erfolge und Leistungen im richtigen Moment benennen kannst. Hier hilft es, sich im Vorfeld ein paar Gedanken zu möglichen Fragen und Antworten zu machen, um im Eifer des Gefechts nichts Wichtiges zu vergessen. Höre deinem Gegenüber aufmerksam zu und stelle Rückfragen, das zeigt nicht nur Interesse, sondern kann auch wertvolle Einblicke in den Job eröffnen. Allerdings empfehle ich, sich auch im Vorfeld schon über das Unternehmen, die Kultur und den Job zu informieren."

Nach dem Gespräch, ist vor dem Gespräch! Du hast auch nach dem Gespräch die einfache Möglichkeit, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Mit einer kurzen, netten Nachricht an den Gesprächspartner – sei es, via E-Mail oder über LinkedIn – bleibst du auf jeden Fall positiv im Gedächtnis.

Gute Neuigkeiten: Du hast im Vorstellungsgespräch überzeugt und der Traumjob ist zum Greifen nah! Jetzt gilt es, die richtigen Taktiken für die Gehaltsverhandlung zu kennen. Wie auch im Vorstellungsgespräch ist die richtige Vorbereitung entscheidend und kann den wesentlichen Unterschied für den Ausgang des Gesprächs machen.

Insbesondere Frauen tendieren leider oft dazu, sich unter ihrem Wert zu verkaufen. Fragen wie: "Kann ich überhaupt verhandeln?" oder "Macht das nicht schlechte Stimmung?", gehen vielen durch den Kopf.

Unsere Karriere Expertin rät: "Überlege dir im Vorfeld, wie viel du verdienen möchtest und definiere deine persönliche Schmerzgrenze. Dafür solltest du dir vorab ein realistisches Bild darüber machen, was gehaltstechnisch möglich ist. Der Austausch mit Kolleg:innen, Freunden oder anderen Kontakten ist dazu enorm hilfreich. Greife auch hier auf dein Netzwerk zurück, egal ob virtuell auf Plattformen wie LinkedIn oder im wirklichen Leben, um Orientierung zu erhalten. Im zweiten Schritt solltest du dir konkrete Argumente notieren, die deinen Gehaltswunsch stützen können. Dafür hilft es, sich selbst einmal zu fragen: Welche Erfahrungen, Stärken und Skills bringe ich mit und wie kann ich diese gewinnbringend in meinen neuen Job einbringen?"

Welche Meilensteine und Erfolge konnte ich in meiner beruflichen Laufbahn bisher verzeichnen – von denen auch das neue Unternehmen profitiert? Sollte dann doch der Fall eintreten, dass dein (Wunsch-)Gehalt bei der neuen Stelle aktuell nicht realisierbar ist, kannst du auch über alternative Optionen nachdenken: Wie wäre es stattdessen zum Beispiel mit einer schrittweisen Erhöhung per Stufenplan oder einer Vereinbarung über eine Anpassung nach Ende der Probezeit? Viele Arbeitgeber sind zudem offen für vergleichbare geldwerte Vorteile und Vergünstigungen, zum Beispiel in Form von zusätzlichen Urlaubstagen, einem bezahlten Jobticket für den ÖPNV oder einem Zuschuss zur Fitness-Studio-Mitgliedschaft. Wichtig: Alle Abmachungen sollten schriftlich festgehalten werden.