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The old and the young

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Zeit schenken, verbunden sein

And so this is Christmas
I hope you have fun
The near and the dear ones
The old and the young

John W. Lennon

Zu viel tut auch an Weihnachten nicht gut. Wer beim Feiern und Schenken übertreibt, nimmt dem Fest schnell seinen stillen Zauber. Auch wenn es noch so abgedroschen klingen mag: das wertvollste Geschenk ist tatsächlich Zeit. Zeit, die wir mit lieben Menschen oder vielleicht auch mit uns selbst gut verbringen.

Ein Highlight bei uns ist immer der Stefanitag. Meine Großfamilie mütterlicherseits versammelt sich am 26. Dezember mittags in der Gaststube eines uralten Kneippkurhauses im ländlichen Niederösterreich. Das Szenario wirkt wie aus der Zeit gefallen: Im Ofen brennt Feuer, aus kleinen Fenstern gelangt wenig Licht in den holzvertäfelten Raum und in der Mitte steht eine lange Tafel mit einem weißen Tischtuch. 

Woke Teenager und schlechte Witze

Etwa 30 Personen versammeln sich um diesen Tisch, essen Frittaten- oder Gemüsecremesuppe, Schnitzel oder überbackene Zucchini. In den letzten Jahren ist die Anzahl der vegetarischen Bestellungen deutlich gestiegen. Auf das Lebkuchenparfait können sich aber alle einigen. Die Erwachsenen reden und gestikulieren wild durcheinander: Man möchte sich ein ganzes Jahr in wenigen Stunden erzählen.

 Die Teenager beäugen sich zunächst vorsichtig. Zuletzt ist man sich im Sommer beim Frequency über den Weg gelaufen. Nicht jeden Scherz ihrer alten Onkeln finden sie wahnsinnig lustig; es wächst eine sehr emanzipierte junge Generation heran. Eisbrecher sind die Kleinsten, die zwischen den Alten und Jugendlichen herumschwirren und unfassbar süß sind.

Eine ist heuer nicht mehr dabei: Tante P. hat im Vorjahr trotz ihres fortgeschrittenen Alters – sie war über 90 –  noch flott mit uns gefeiert und fröhlich mitgesungen. .„Im Altersheim jammern sie alle“, hat sie mir erzählt. „Dabei geht es uns wirklich gut. Nicht so gut wie hier, aber wirklich gut.“ Sie hat mir zugeprostet und ihre wachen Augen haben geleuchtet.

 

Heim durch die Dunkelheit

Gegen 17 Uhr brechen die ersten auf. Oft stapfen der Beste und ich dann zu Fuß von der Feier heim, gute zwei Stunden lang, bis nach Wieselburg, in meine Heimatstadt. Wir genießen die plötzliche Stille auf den einsamen Wegen und die Konturen der Hügel und Bäume beginnen sich im nachtschwarzen Winterhimmel aufzulösen. Manchmal liegt Schnee, immer ist die Luft klar und das Gefühl im Bauch warm, schön war’s wieder, gell?

Wann sind wir am glücklichsten? Wenn wir verbunden sind – mit der Natur, mit unseren Liebsten und mit uns selbst.

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