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Wie ein Auto-Abo funktioniert

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Lesezeit
11 min
Frau, die in einem Auto sitzt

©iStock/stefanamer
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Ein Trend, der rasant Fahrt aufnimmt: Statt zu kaufen oder leasen setzen immer mehr Menschen auf die Möglichkeit, Fahrzeuge via Miet-Abonnement zu nutzen. Die Vorteile dieser neuen, flexibleren Art zu cruisen und welche Anbieter es zurzeit in Österreich gibt.

All in, aber bitte auf Zeit! So lautet das aktuelle Motto in der Autobranche. Fahrzeug-Abos werden immer beliebter, und das liegt einerseits an der Flexibilität, die mit einem chicen Modell auf begrenzte Dauer einhergeht. Andererseits erspart man sich einige Nebenkosten wie Versicherung, Wartung, Jahresvignette und Reifenwechsel. Diese sind bei einem Abo-Abschluss nämlich integriert. "Auto-Abos sind wie das Schweizer Taschenmesser in der Welt der Mobilität: extrem flexibel und mit allem ausgestattet", so Katharina Wirth, Marketingchefin des österreichischen Elektroauto-Pioniers Vibe.

Außerdem fällt im Gegensatz zum Leasing die hohe Anzahlung weg. Auch das Risiko einer Nachzahlung am Ende der Vertragslaufzeit (wie etwa beim Restwertleasing) ist kein Thema. Und da ein Auto ständig an Wert verliert, zahlt es sich umso mehr aus, das Gefährt nur für ein paar Monate (bis rund zwei Jahre) zu nutzen und es dann gegen ein neues Modell zu tauschen. Der Grund der aufrollenden Welle liegt also auf der Hand: Vor allem junge Leute möchten kein Auto besitzen, und auch Unternehmen wollen mit kurzzeitig mietbaren Wägen so flexibel wie möglich bleiben.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Zudem hat der Boom bei den Elektrofahrzeugen dazu beigetragen, dass nun viele auf die neue Art des Cruisens abfahren. Doch bevor man tief in die Tasche greift, um sich ein batteriebetriebenes Fahrwerk zu leisten, kann man es sorgenfrei einmal ausprobieren - ohne das Risiko einer Fehlanschaffung. Laut Umfragen tendieren viele Österreicher:innen dazu, sich ein E-Auto zu kaufen, sind aber aufgrund mehrerer Punkte wie Reichweite oder Ladestationen immer noch unschlüssig. Eine kurze Testfahrt beim Autohändler reicht da oft nicht aus, um sich ein Gesamtbild zu machen. Hier kommen die Abo-Varianten ins Spiel: Einfach und unkompliziert können Interessent:innen das gewünschte Gefährt testen und sehen, ob es sich im Alltag auch wirklich bewährt.

Ein bisschen verhält es sich wie mit Streaming-Angeboten (wie etwa Netflix): Man zahlt eine monatliche Rate, kann aber jederzeit wieder kündigen und neue Wege befahren. Doch wie funktioniert eigentlich so ein Abo? Die Nutzer:innen erhalten in der Vertragszeit das Nutzungsrecht an dem gewählten Modell und geben es nach Ablauf wieder retour. Auch sind die meist auf den ersten Blick nicht ersichtlichen Kosten wie Zulassung, Vignette, Steuern, Kennzeichen oder (kleinere) Reparaturen in dem Gesamtpreis transparent inkludiert. Was anfällt, ist der Kraftstoff, wobei bei einigen Anbietern die Stromkosten für Elektromodelle bereits beinhaltet sind.

Kleines Goodie: Manche Dienstleister liefern auch die Möglichkeit, während eines bestehenden Abos das Auto zu wechseln: So kann man es sich im Winter in einem gemütlichen SUV bequem machen und im Sommer im Cabriolet das Dach runterlassen. Bei Bedarf können Abonnent:innen während der Laufzeit auch pausieren. Immer mehr Start-ups wie Vibe sowie Hyundai machten den Anfang, mittlerweile gesellen sich Marken wie KIA, BMW/Mini oder VW dazu. Sogar Leasingunternehmen sollen ihr Angebot bereits anpassen und die Mindestvertragsdauer kürzen. Die Abos lassen sich im Internet abschließen und digital abwickeln, die Fahrzeuge sind innerhalb weniger Tage verfügbar, im Gegensatz zu einem Neuwagenkauf, bei dem es sich über Monate ziehen kann, bis das Modell endlich da ist.

Apropos Neuwagenkauf: Laut einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) könnten Auto-Abonnements in den nächsten zehn Jahren bis zu 15 Prozent der Neuwagenkäufe ausmachen. Man könnte also sagen: eine Win-win-Situation.

Die Augen offen halten

Trotz der zahlreichen Vorteile sind jedoch auch Genauigkeit und genaues Abwägen vor Abschluss eines Vertrags gefragt: Viele der Abos können erst ab einem Mindestalter abgeschlossen werden, vereinzelt gibt es auch ein Höchstalter von 75 Jahren. Es wird zudem häufig eine Bonitätsauskunft verlangt. Wichtig: Bei einem zu günstigen Angebot die Freikilometeranzahl (plus den Preis für Mehrkilometer) und die Startgebühr (diese verlangen allerdings nicht alle Anbieter) überprüfen sowie die Selbstbeteiligung bei der Versicherung und Kündigungsfrist checken. Expert:innen raten außerdem dazu, zu erfragen, wie viel es kostet, wenn zusätzliche Fahrer:innen das Auto benutzen.

Smarte Rechnung

Um sich einen guten Überblick zu verschaffen und die Bedingungen vergleichen zu können, listet die Plattform Abo-Checker alle Kosten auf und bietet einen Kostenrechner, der die Unterschiede zwischen einem Kauf und einem Abo aufschlüsselt. So kostet etwa ein Hyundai "i10 i Line Plus"(Baujahr 2023) bis zu 420 Euro/Monat (Quelle: autoscout24.de), bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern (der Wertverlust beträgt etwa 140 Euro). Hinzu kommt beim Kauf eine Summe von rund 17.000 Euro. Im Vergleich dazu gibt es das gleiche Auto im Abo des Anbieters Ocay ab circa 479 Euro/Monat (bei zwölf Monaten Bindung und 15.000 Kilometer/Jahr).

Ökologisch ist der neue Trend ohnehin allemal, da man stets auf neuere, effizientere Modelle umsteigen kann. Das österreichische Start-up Vibe hat einen umweltbewussten Clou parat, der die Sache noch attraktiver macht: "Um den Kundenbedürfnissen und dem Wunsch nach wirklich leistbaren E-Autos gerecht zu werden, haben wir mit revibe Preloved-Modelle im Abo. Erstmals in Österreich wurde ein vollkommen sorgenfreies Gebrauchtwagen-Abo eingeführt. Durch die Wieder- und Weiterverwendung bereits produzierter Fahrzeuge tragen wir aktiv zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs bei. Darüber hinaus bleibt der gewohnte Komfort eines All-inclusive-Abonnements nicht auf der Strecke", so Wirth. Jetzt heißt es nur noch, mit ein paar Klicks das Traummodell zu finden, dann steht (Urlaubs-)Roadtrips nichts mehr im Weg!

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