Egal ob Rot, Pink, Orange oder eine ganz andere Farbe: Lippenstift darf bei keinem Beauty-Look fehlen! Wir verraten, worauf es ankommt, damit der Lippenstift nicht nur toll aussieht, sondern auch lange hält.
"On a bad day there is always lipstick" – das wusste schon Stil-Ikone Audrey Hepburn. Lippenstift auftragen kann jeder? Nun ganz so easy ist es doch nicht, zumindest wenn man vermeiden will, dass der Lippenstift sich in den Mundwinkeln und -fältchen absetzt oder nach dem Essen nur mehr am Rand der Lippen erkennbar ist. Um diese und andere Dilemmas zu vermeiden gibt es einige Tipps und Tricks. Außerdem erklären wir, wem welche Lippenstiftfarbe besonders gut steht.
Woher kommt der Lippenstift?
Dem Lippenstift liegt tatsächlich eine jahrtausendealte Tradition zugrunde: Bereits im alten Ägypten schminkten sich Menschen die Lippen rot. Die Farbe war jedoch nur Pharaonen und Kriegern vorbehalten, um den Göttern zu ähneln.
In der griechischen Antike hingegen trugen Prostituierte rote Lippen. Im römischen Reich grenzten sich wiederum Wohlhabende mit roten Lippen von der armen Bevölkerung ab. Wachs, Rindertalg, Läuse oder zum Teil auch giftige Stoffe wie Blei kamen für die Herstellung einer farbigen Paste zum Einsatz.
Im Jahr 1883 wurde dann auf der Weltausstellung in Amsterdam der erste Lippenstift vorgestellt, der annähernd mit dem Schminkprodukt von heute zu vergleichen ist: Der in Seidenpapier gewickelte Stift ähnelte aber in seiner Form eher einem Wachsmalstift für Kinder. So recht begeistern konnte das als "Würstchen" geschmähte Produkt noch nicht.
Ab 1900 präsentierte Guerlain den Lippenstift schließlich in emaillierten Silberhülsen, was dessen Aufstieg ebenso förderte wie Kino-Diven, die mit sinnlichen Kussmündern für Furore sorgten. Ab 1910 wurde der Lippenstift dann industriell hergestellt. In den 1940er Jahren erfand man schließlich den Drehmechanismus.
Den ersten kussechten Lippenstift haben wir außerdem der Firma Maybelline zu verdanken. Erst 1950 wurde der Lippenstift auf Lanolin-Basis erfunden, vorher wurde er aus Bienenwachs und Honig hergestellt.
In seinen Anfängen war Lippenstift noch ein Luxusartikel, den sich meistens nur adelige Kundschaft leisten konnte. Heute haben wir hingegen Lippenstifte in allen erdenklichen Farben, Formen und Preiskategorien zur Auswahl. Doch nicht jeder Farbton steht jeder Person. Wir sehen uns das mal genauer an …
Welche Lippenstiftfarbe passt zu welchem Hautton?
Eines sei bereits vorweg gesagt: Lippenstiftfarben sind natürlich Geschmackssache. Jede:r sollte deshalb tragen, was ihm bzw. ihr gefällt! Trotzdem gibt es Farbtöne, die einem besser oder weniger gut stehen als andere.
Es gibt dutzende Rot-Nuancen und dann eben auch noch Rosa, Pink, Nude, Violett, Koralle und vieles mehr. Nur was passt wirklich zu mir? Dafür hat Stylight zusammen mit einem professionellen Make-up-Artist Tipps in einer Grafik gesammelt. Es wird empfohlen für die perfekte Farbe deines Lippenstiftes, sowohl den Anlass als auch die Hautfarbe zu berücksichtigen.
Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf deinen Hautunterton: Dazu siehst du in hellem Licht auf die Innenseite der Handgelenke. Erscheinen die Venen eher grünlich, hast du einen warmen Unterton. Sehen deine Venen eher bläulich aus, hast du einen kühlen Unterton. Für letzteres eignen sich Farben mit blauen oder sogar lila Untertönen. Warme Typen sollten hingegen auf warme Farben mit orangen oder pfirsichfarbenen Einflüssen setzen.
Zusammengefasst: Menschen mit sehr heller Haut und blondem Haar können beispielsweise sehr gut zu Farbtönen wie Nude, Aprikot, Altrosa oder einem hellen Roséton greifen. Auch ein dunkles Rot mit einem kühlen Unterton passt zu diesem Typen sehr gut. Wer hingegen helle Haut und rötliches Haar hat, wird mit warmen Braun- oder Orange-Tönen auf den Lippen besonders toll aussehen.
Menschen mit dunklem Haar und Elfenbein-Teint können gerne zu knalligen Lippenstiftfarben wie Pink, Violett oder Orange greifen. Ähnliche Farbwelten stehen auch all jenen mit dunklen Haaren und olivfarbenem Teint: Orange, Schokobraun oder ein dunkles Pink darf es in dem Fall sein, aber auch Fuchsia, Brombeertöne oder Bordeaux sehen an diesem Typen einfach super aus.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass jeder Frau die Farbe rot steht. Man muss nur die richtige Nuance für sich finden. Helle Hauttypen mit bläulichem Unterton greifen lieber zu einem helleren Rot mit einem Korall-Unterton. Mittleren Hauttypen stehen besonders gut Rottöne, die mehr ins Rosa gehen. Dunklere Hauttypen dürfen gerne zu Knallrot oder auch dunkles Rot greifen.
Welche unterschiedlichen Lippenstifte gibt es?
Lippenstifte gibt es wie Sand am Meer. Ob flüssig, cremig, langanhaltend, kussecht oder glossy – neben den unzähligen verschiedenen Farbtönen gibt es auch Unterschiede hinsichtlich Textur, Finish oder Tragegefühl. Je nach den eigenen Vorlieben ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wir zeigen die beliebtesten Lippenstifttypen im Überblick.
Lipgloss
Lipgloss kennen wohl viele noch aus den Jugendjahren: Das meist dickflüssige, schimmernde Gloss ist mit Glitzerpartikeln angereichert und weist eine niedrigere Farbpigmentierung auf. Um das Lipgloss präzise auftragen zu können, kommt es außerdem mit einem kleinen Applikator. Alternativ gibt es allerdings auch Glosse in Form von Tiegeln oder Tuben. Die Konsistenz dieser Produkte ist etwas klebriger und zäher.
Unsere Lieblingsprodukte sind unter anderem:
Shiseido Shimmer GelGloss wegen seines tollen Glanzfinis. Wer seinen Lippen optisch mehr Volumen verleihen möchte, sollte zum Collistar Volume Gloss greifen. Auch begeistert sind wir vom NIU Cosmetics Natural Lipgloss. Für diesen muss man etwas tiefer in die Geldbörse greifen, erhält aber einen feuchtigkeitsspendenden und vor allem nachhaltigen, veganen und natürlichen Lipgloss.
Matter Lippenstift
Matte Lippenstifte erfreuen sich seit geraumer Zeit schon großer Beliebtheit. Der Grund: Diese sorgen dafür, dass die Lippen eine glatte und gleichmäßige Oberfläche erhalten, wodurch sie sehr natürlich wirken. Ein weiterer riesengroßer Vorteil: Matte Lippenstifte haben eine höhere Pigmentierung, weshalb sie in der Regel sehr lange halten. Nachteile: Aber aufgepasst, kleine Hautschüppchen werden durch die matte Formel gut sichtbar, weshalb Pflege vor dem Schminken der Lippen das A und O ist. Außerdem lässt der Lippenstift die Lippen schmaler wirken.
Glänzender Lippenstift
Glänzende Lippenstifte sind bei vielen Beauty-Liebhaber:innen überaus beliebt, da sie kein trockenes Gefühl auf den Lippen hinterlassen. Meist kommen glänzende Lippenstifte in cremiger Konsistenz daher. Diese lassen sich sehr gut verteilen und werden häufig mit pflegenden Inhaltsstoffen versetzt, weshalb sie besonders gut für trockene Lippen geeignet sind. Optisch sorgen sie außerdem für einen extra Wow-Effekt, da die Lippen dadurch sehr intensiv betont werden.
Der große Vorteil: Glänzende Lippenstifte lassen dünne Lippen voller wirken. Nachteil: Aber natürlich gibt es auch einen Haken, denn leider halten glänzende Lippenstifte nicht ganz so lang wie matte oder kussechte Alternativen.
Kussechter Lippenstift
In der Werbung hört man in Zusammenhang mit Lippenstift sehr oft den Begriff "kussecht", aber was bedeutet das überhaupt genau? Im Grunde genommen enthält diese Form eines Lippenstifts sogenannte Polymerverbindungen, welche nach dem Auftragen eine Farbschicht auf den Lippen hinterlassen. Die flüchtigen Öle verdampfen, wodurch die Farbpigmente sanft auf die Lippen gepresst und fixiert werden.
Die Folge: Es bildet sich ein Schutzfilm, der die Lippen kussecht also lang haltbar macht. Generell kannst du dir merken: Je flüssiger und cremiger ein Lippenstift, desto weniger lange hält er auf den Lippen. Im Gegensatz dazu hält ein Lippenstift mit hohem Puderanteil und wenig Ölen länger.
Besonders beliebt sind: NYX Liquid Suede Cream Lipstick, Manhattan Stay Matte Lip Colour, Maybelline Super Stay Matte Ink und Banana Beauty Liquid Lipstick.
Lippenstift auftragen - so hält er besonders lange
Beim Schminken der Lippen gibt es vor allem einen Grundsatz zu beachten. Und der lautet: Vorbereitung ist alles! Denn für ein richtig schönes Ergebnis dürfen die Lippen keine Hautschüppchen, Fältchen oder Rillen haben. Damit der Lippenstift auch einen guten Halt hat, sollten die Lippen also glatt, prall und fettfrei sein.
Doch die richtige Lippenpflege beinhaltet mehr als hin und wieder einen Lippenpflegestift zu benutzen. Ein Lippen-Peeling (gibt es beispielsweise bei LUSH) wirkt zum Beispiel wahre Wunder, um trockene Hautschüppchen zu entfernen. Eine dicke Schicht Lip Balm über Nacht aufzutragen sorgt zudem für intensivere Pflege und einen regelrechten Feuchtigkeitsbooster.
Nun geht's ans Eingemachte. Um die Lippen optimal zu schminken, befolge einfach die folgenden Schritte:
1. Grundiere deine Lippen zunächst mit einem Primer. Das sorgt nicht nur dafür, dass der Lippenstift besser hält, sondern auch für die richtige Pflege. Denn die meisten in Lippenstiften enthaltenen Inhaltsstoffe trocknen die Haut aus, was wiederum zu Hautschüppchen und Rissen führt.
2. Ziehe nun mit einem Lipliner die äußere Lippenlinie nach. Dadurch fixierst du die Konturen deiner Lippen und verhinderst ein Verschmieren oder Ausfransen des Lippenstifts.
3. Nun wird der Lippenstift aufgetragen. Ob man dafür einen Pinsel wählt oder direkt aufträgt, bleibt jeder und jedem selbst überlassen. Beginnen solltest du aber bei den Mundwinkeln: Trage von dort die Farbe über den gesamten Lippenbereich gleichmäßig auf.
4. Presse zum Schluss Ober- und Unterlippe aufeinander, um den Lippenstift gleichmäßig zu verteilen.
5. Optional kannst du noch mit einem Kosmetiktuch überschüssige Farbe abtupfen. Dazu einfach das Tuch zwischen deine Lippen pressen.
Tipp: Für mehr Glanz kann noch ein farbloser Lipgloss über dem Lippenstift aufgetragen werden.
Lippen optisch mit Lippenstift voller schminken
Viele Menschen mit schmalen Lippen wünschen sich mehr Fülle. Mithilfe von einfachen Tricks beim Schminken geht das ganz einfach und ganz ohne Injektionen oder Permanent Make-up. Grundsätzlich gilt: Glänzende Lippenstifte und Gloss in hellen Nuancen wie Pfirsich, Hellrosa oder Perlmutt lassen das Licht reflektieren, wodurch Ober- und Unterlippe voluminöser wirken. Die Finger sollte man hingegen von dunklen Tönen lassen, denn diese schmälern die Lippen optisch noch mehr!
Ein weiterer Trick, um die Lippen voller zu schummeln: Ziehe die Konturen deiner Lippen mit einem farblich passenden Lipliner nach und übermale das Lippenherz der Oberlippe sowie die Mitte der Unterlippe. Zieh anschließend einen Strich in der Mitte und trage danach erst den Lippenstift oder das Gloss auf.
Mittlerweile gibt es am Markt außerdem schon spezielle Lip Booster bzw. Lip Plumper. Diese wurden extra dafür entwickelt, prallere Lippen zu schummeln. Dies gelingt durch Inhaltsstoffe wie Menthol, Chili oder auch Zimt. Diese Stoffe regen die Durchblutung an und sorgen für ein Kribbeln auf den Lippen, wodurch der Plumping-Effekt einsetzt und die Lippen voller und praller erscheinen. Nach ein paar Stunden lässt die Wirkung jedoch nach und der Schmollmund schrumpft wieder auf seine normale Größe zurück.
Übrigens: Um die Lippen optisch zu verschmälern, kannst du zu Lippenstiften in dunkleren Farben wie Weinrot, Beerentöne oder Braun greifen. Auch matte Lippenprodukte lassen den Mund kleiner wirken.
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Über die Autor:innen
Jennifer Hauska
Hi :)
Ich bin Jenny, geb. 1993 in Graz, und habe nach meinem Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Studium 2020 als Social Media Redakteurin bei WOMAN angefangen. Seit 2021 bin ich als Portalmanagerin für die Themenauswahl und Koordination innerhalb der WOMAN Online Redaktion zuständig. Wenn es die Zeit zulässt, schreibe ich Artikel zu den Themenschwerpunkten: Portraits, Reisen, Gesundheit und Lifestyle.
Nicole Nestler
Mein Herz schlägt für Fashion, Beauty und Lifestyle. Das spiegelt sich auch in meiner Arbeit als freie Redakteurin für woman.at wider. Egal ob es um Mode-Klassiker geht, die neuesten Skincare-Trends oder Portraits von Designer:innen, It-Girls und anderen Stars: In meinen Artikeln steckt immer viel Recherche und noch mehr Herzblut. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen!