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Strom sparen im Haushalt – so gelingt's

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Strom sparen

©Elke Mayr
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Seit einiger Zeit erleben die Energiepreise einen Höhenflug und eine Entspannung ist leider nicht in Sicht. Da hilft nur eines: Im Haushalt Strom sparen, so gut es geht. Wie dir das gelingt und worauf du achten solltest.

Immer mehr Menschen in Österreich erwarten mit etwas Angst die nächste Stromrechnung und sorgen sich, ob sie sie überhaupt bezahlen können. Mittlerweile sind nicht nur Arbeitslose, Studierende, Pensionist:innen oder Sozialhilfebezieher davon betroffen, sondern auch im Mittelstand machen sich Sorgen breit.

Warum sollte man Strom sparen?

Abgesehen von den hohen Kosten gibt es noch etliche andere Gründe, warum Strom gespart werden sollte. Energie ist nämlich ein kostbares Gut und der weltweite Verbrauch hat sich in den letzten 40 Jahren fast verdoppelt. Der Grund: Mit dem höheren Lebensstandard hat die Anzahl an technischen Geräten zugenommen und damit auch der Stromverbrauch.

Und eines ist klar – Strom muss erst einmal produziert werden. Etwa durch Wasserkraft, den Wind, Sonnenenergie oder in Kraftwerken durch die Verbrennung von Gas, Öl oder Kohle. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt. Beim Klimawandel.

Bei der Stromerzeugung aus fossilen Quellen wird nämlich das Gas CO2 freigesetzt, das für den Treibhauseffekt in unserer Atmosphäre verantwortlich ist. Der sorgt dafür, dass es immer wärmer wird. Das ist nicht nur unangenehm, sondern bedroht auch die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und schlussendlich den Menschen.

So trocknen Seen oder Biotope aus, Wälder verändern sich und die Pole schmelzen. Aber auch andere klimaschädliche Stoffe belasten unsere Umwelt bei der Stromerzeugung extrem. Aus diesem Grund sollte so schnell wie möglich der gesamte Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen wie etwa Solarenergie oder Windenergie stammen. Dadurch schützt man das Klima und wird auch energiepolitisch unabhängiger.

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 © Elke Mayr

Tipps: Wie kann man zuhause am besten Strom sparen?

So gut wie alle von uns können sich noch an das genervte Augenrollen erinnern, wenn die Eltern gemeint haben: "Bitte Licht abdrehen, wenn du das Zimmer verlässt." Mittlerweile ist uns klar geworden, dass unser Verhalten einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch hat und deswegen nicht überall in der Wohnung Licht brennen muss. Aber es gibt noch viele andere Tipps zum Strom sparen.

1. Stand-By war gestern

Viele Geräte schalten sich nicht wirklich ab, sondern laufen im Stand-By-Betrieb wenn man sie nicht braucht. Das ist bequem und mit einem Klick ist das Gerät sofort wieder an. Allerdings verbraucht man dadurch auch ziemlich viel – unnötige – Energie.

Steckerleisten, bei denen man den Stromverbrauch auf Knopfdruck abschalten kann, bewähren sich in diesem Fall. Auch mit Zeitschaltuhren kann viel erreicht werden. Mit ihnen kann man auf einfache Art und Weise den Stromverbrauch senken.

2. Akkus sind Stromfresser

So praktisch Akkus sind, Geräte mit einem direkten Netzanschluss sind günstiger im Verbrauch. Auch das "steckenlassen" des geladenen Gerätes oder des Akkus am Netz ist ein Tabu – denn dabei wird unnötig Energie verbraucht.

3. Apropos Licht

Licht in Räumen, in denen man sich gar nicht aufhält, macht keinen Sinn oder hat irgendeinen Wow-Effekt. Es ist nur teuer und steigert den Energieverbrauch. Aber auch sonst kann man beim Licht extrem Strom sparen. So verbrauchen etwa Energiesparlampen im Vergleich zu den alten Glühbirnen nicht nur viel weniger Strom, sondern benötigen auch weniger CO2 bei ihrer Herstellung.

Allerdings sind sie Sondermüll, da sie Quecksilber enthalten. Viel besser sind da LED-Lampen. Mit ihnen kann man noch mehr Energie sparen, sind aber teurer. Der höhere Preis rechnet sich jedoch bald.

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 © Elke Mayr

4. In der Küche gibt es viel Sparpotential

Kühlschränke besitzen ein Energielabel (A++, A+++) das aussagt, ob sie Stromfresser sind oder nicht. Auch die Größe des Gefrierfachs ist ein Kriterium das berücksichtigt werden sollte, wenn es um die Energiekosten geht. Genauso wie der Ort wo sich der Kühlschrank befindet.

Denn pro Grad werden bis zu 4 Prozent mehr Strom verbraucht. Aus diesem Grund sollte er niemals neben Wärmequellen aufgestellt und regelmäßig abgetaut werden. Ein Tipp am Rande: Fährt man auf Urlaub, dann einfach ausräumen, abtauen und abschalten.

5. Küchenhelfer machen Spaß und sparen Strom

So schön der Einbauherd auch ist – er verbraucht ziemlich viel Strom und ist in den meisten Fällen gar nicht notwendig. Viel besser ist es einzelne Geräte wie etwa Wasserkocher, Eierkocher, Dampfgarer oder Heißluftfritteuse zu verwenden. Benutzt man eine Herdplatte, sollte der Topf exakt passen und immer mit einem Deckel verschlossen sein.

Auch weniger Wasser hilft beim Stromsparen, das es schneller kocht. Zudem müssen die Herdplatten nicht bis zum Schluss eingeschaltet sein. Die Restwärme hält nämlich noch einige Zeit an, um das Gericht fertig zu garen. Auch Schnellkochtöpfe helfen durch die kürzere Kochzeit Energie zu sparen.

6. Strom sparen beim Wäschewaschen

Beim Wäschewaschen wird viel Energie verbraucht. Allerdings kann man auch hier einsparen, denn eine Vorwäsche ist so gut wie nie notwendig. Die modernen Waschmittel schaffen auch perfekte Ergebnisse bei niedrigen Temperaturen. 30° reichen da völlig aus. Eco-Programme benötigen zusätzlich weniger Wasser und Strom. Ach ja – ganz wichtig ist es auch solange zu warten, bis die Maschine vollständig gefüllt ist.

Das gilt auch für den Wäschetrockner, der weniger Energie verbraucht, wenn das Flusensieb regelmäßig gereinigt wird. Und warum nicht die Wäsche an der Luft trocknen? Es riecht nicht nur gut, sondern steigert zudem die Luftfeuchtigkeit. Restwärme ist auch beim Bügeln ein Thema. Abgesehen davon werden die meisten Textilien genauso bei niedrigeren Temperaturen glatt.

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 © Elke Mayr

Was sind die größten Stromfresser?

In jedem Haushalt gibt es sogenannte Stromfresser. Dazu zählen etwa Wäschetrockner, Waschmaschine, Fernseher, Geschirrspüler, Kühlschrank, Gefriertruhe oder die Heizung. Mittels Studien wurde auch festgestellt wie viel Strom einzelne Geräte ungefähr benötigen. Allerdings sind es nur grobe Schätzungen. So verbraucht etwa ein alter Kühlschrank 299 kWh im Jahr. Der Geschirrspüler benötigt etwa 1,04 kWh pro Spülgang.

Eine volle Waschmaschine verbraucht bei 60° ca. 1,26 kWh, wird mit 30° gewaschen reduziert sich der Energieverbrauch auf rund die Hälfte. 6 Stunden LED Licht mit 40 Watt schlagen mit 0,24 kWh zu Buche und 1,5 Stunden Fernsehen mit ca. 0,1 kWh. Wie viel das Ganze in Euro beträgt kann man kaum beantworten, da die Höhe der Strompreise nicht absehbar ist und Schwankungen unterliegt.

Welche Helferlein gibt es?

Mittlerweile sind etliche Helfer am Markt, mit denen man seinen Energieverbrauch feststellen und somit bewusst einschränken kann. Digitale Brausen zeigen etwa direkt unter der Dusche den Wasser- und Energieverbrauch an. Mit Zeitschaltuhren kann man Steckdosenleisten, einzelne Geräte oder auch Router einfach automatisch ausschalten oder einschalten. Solarlampen können auch in hellen Räumen genützt werden.

Oder man lagert sie tagsüber einfach am Fensterbrett. Der altmodische Warmhaltekorb erlebt wieder eine Renaissance. Durch seine hervorragende Isolierung können Speisen bei rund 80 Grad ohne Strom zu Ende gekocht werden. Diverse Apps helfen dabei den Energieverbrauch von Elektrogeräten zu vergleichen.

So kann man die Übersicht bewahren, da Angaben der Hersteller manches Mal sehr verwirrend erscheinen. Wer es nicht schafft beim Verlassen eines Raumes das Licht abzudrehen, sollte auf Bewegungs- oder Präsenzmelder zurückgreifen. Sie erfassen kleinste Bewegungen und schalten das Licht automatisch ein und auch wieder aus.

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 © Elke Mayr

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