Logo

Jane Fonda: Leben und Karriere einer Ikone des Showbusiness

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
12 min

©imago
  1. home
  2. Elevate
  3. People

Jane Fonda ist eine bekannte amerikanische Persönlichkeit, die nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Produzentin und Schriftstellerin berühmt wurde. Die Frau ist eine Künstlerseele - und scheint in ihrem Leben alles ausprobiert zu haben. Eine Karriere, die sie auch dafür nutzt, Botschaften und wichtige Anliegen zu verbreiten.

Funkelnd blaue Augen, ein strahlendes Lachen und jede Menge soziales Engagement: So kennen und lieben wir Jane Fonda. Die Schauspielerin von Weltrang nutzt bis heute ihre Prominenz, um Stellung zu beziehen – und ist weiterhin vor der Kamera aktiv. Wir ziehen unseren Hut!

© imago

Steckbrief

Jane Fonda

geboren
21.12.1937
Geburtsort
NYC, New York, USA
Beruf
Schauspielerin, Aktivistin
Sternzeichen

Steinbock

Wohnort

Los Angeles, Kalifornien, USA

Partner

Roger Vadim † (1965-1973), Tom Hayden † (1973-1990), Ted Turner (1991-2001)

Größe

1,73 cm

Kinder

2 Töchter (Mary Luana Williams, Vanessa Vadim), 1 Sohn (Troy Garity)

Links

Dank ihres berühmten Vaters ging es für Jane Fonda auf die Bühne

Jane Fonda wurde am 21. Dezember 1937 in New York City geboren. Bereits ihre Kindheit stellte sie vor sehr große Herausforderungen: Die heutige Schauspielerin hatte schon als Teenager eine innige Beziehung zu ihrem Vater Henry - welche nicht zuletzt einem traurigen Grund entspringt. 1950, Jane war erst zwölf Jahre alt, nimmt sich Mutter Frances Seymour Brokaw Fonda, die an einer bipolaren Störung litt, in einer psychiatrischen Klinik das Leben. Jane sollte erst später aus den Medien erfahren, was der wahre Grund des Todes war. Zunächst war nur von einem Herzinfarkt die Rede.

Ihrem Vater - der Frances kurz vorher für eine jüngere Frau verlassen wollte - nahm Jane nichts davon übel, sonst wäre sie kaum 1954 als gerade einmal 16-Jährige mit ihm im Theater aufgetreten. Viel eher gab sie sich selbst die Schuld am Tod ihrer Mutter, was auch dazu führte, dass sie die Schule abbrach, mit dem Modeln anfing und zweimal auf dem Titelblatt der Vogue zu sehen war. Mit 20 schrieb sie sich letztlich im berühmten "Actors Studio" von Lee Strasberg ein, was ihre Karriere so richtig in Schwung brachte.

Schon 1960 bekam sie die Hauptrolle im Bühnenstück "There Was a Little Girl", welche ihr sofort eine Nominierung für den immens wichtigen Tony Award einbrachte, sozusagen der Oscar für Theater- und Musicaldarbietungen. Nur zwei Jahre später erhielt sie den Golden Globe als beste Nachwuchsschauspielerin für ihre Rolle in einem Drama von Edward Dmytryk. Ab jetzt war Jane Fonda in den USA berühmt – und das nicht mehr wegen ihres Vaters.

Ihr Weg nach Europa und erste eigene Erfolge

Mit dem Golden Globe im Gepäck entschied sich Jane dazu, nach Europa zu gehen. Ihr Weg führte sie zuerst in die Sowjetunion, doch als sie kurz darauf französischen Boden betrat, sollte das nachhaltige Konsequenzen für sie haben: Unter René Clément, dem Starregisseur aus Bordeaux, drehte Jane Fonda an der Seite des französischen Superstars Alain Delon den Thriller "Wie Raubkatzen" – der Streifen machte sie international bekannt und begehrt.

Auch privat hielt Frankreich eine Überraschung bereit - und zwar in Person des Regisseurs, Schauspielers und Drehbuchautors Roger Vadim. 1965 heiratete Jane den russischstämmigen Casanova, der zuvor schon mit Brigitte Bardot und Catherine Deneuve liiert war. Genau wie Bardot mit hievte er als Regisseur auch Jane Fonda mit einem einzigen Film ("Barbarella" im Jahr 1967) in eine öffentliche Rolle.

Seit "Barbarella" galt Jane Fonda in den 60ern und 70ern mehr als Sexsymbol statt als ernstzunehmende Schauspielerin. Bereits zuvor hatte das Paar gemeinsam Filme gemacht, 1964 etwa spielte Jane im etwas seichten Erotikstreifen "Der Reigen" mit und 1966 im Drama "Die Beute", das aufgrund diverser Nacktszenen in Amerika für einen Skandal sorgte.

Jane Fondas Protest gegen den Vietnamkrieg

"Barbarella" war für das Ehepaar eine Belastung: Jane litt darunter, dass ihr Mann am Set zu trinken begann. Die Beziehung geriet in eine ernste Krise - Roger Vadim lebte nun mehr in den USA als in Frankreich. Als dieser ein "Liebesdreieck" im Schlafzimmer verlangte, willigte Fonda kleinlaut ein. Sie hatte Angst, dass ihr Mann sie verlassen würde, wenn sie sich weigerte. Im Januar 1973 kam es trotz dessen zur Scheidung. Die gemeinsame Tochter Vanessa war da gerade einmal vier Jahre alt.

Als die Ehekrise und die räumliche Trennung ihr etwas Raum gaben, entdeckte Jane Fonda die Aktivistin in sich. Ab 1969 verwendete sie viel Zeit und Energie darauf, sich gegen den Krieg in Vietnam zu engagieren. Sie reiste nach Nord-Vietnam und drehte Antikriegsfilme sowie Dokumentationen zu eben dieser Thematik.

In den 1970ern erlangte die Schauspielerin den Höhepunkt ihrer Karriere

Während sie von 1969 bis 1974 in lediglich vier Filmen mitwirkte, konzentrierte sich Jane Fonda nach dem Ende des Vietnamkriegs wieder mehr auf ihren Beruf. Von 1976 bis 1980 folgten neun Filme, darunter Dramen, Komödien und ein Film, der für sie mehr sein sollte als nur ein Auftritt auf der Leinwand. Eine Zeit, die definitiv positiv war, aber auch Schattenseiten mit sich brachte: Jane beugte sich oftmals dem Druck der Filmproduzent:innen in Bezug auf ihr Äußeres. Sie wurde zum Beispiel aufgefordert, falsche Brüste zu tragen. Später ließ sich die Schauspielerin auf Wunsch ihres zweiten Ehemannes die Brüste vergrößern.

Im Jahr 1979 besetzte sie der noch relativ junge Regisseur James Bridges mit der Hauptrolle im Thriller "Das China-Syndrom", der sich sehr kritisch mit der Kernenergie und ihrer Nutzung befasste. An Fondas Seite spielten der junge, aber doch schon berühmte Michael Douglas und Jack Lemmon mit.

Im stetigen Kampf gegen die Kernkraft

"Das China-Syndrom" sollte für das Leben von Jane Fonda eine tiefere Bedeutung bekommen: Rund um die Dreharbeiten dieses Katastrophen-Thrillers befasste sich die Schauspielerin mit der zivilen Nutzung von Kernenergie und wurde zur entschiedenen Gegnerin dieser Art der Energieerzeugung.

Fonda nahm an zahlreichen Diskussionsrunden teil, in denen sie die Kernenergie an den Pranger stellte. Kurz vor dem Kinostart ihres Films kam es im März 1979 im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg zu einer Kernschmelze, die nur mit viel Glück nicht in einer Katastrophe mündete. Der sogenannte "Vater der Wasserstoffbombe", Edward Teller, habe durch Fondas Auftreten in den Diskussionsrunden einen Herzinfarkt erlitten, wie er selbst sagte.

Jane Fonda mit Vater Henry vor der Kamera

1980 ging für Jane Fonda ein Traum in Erfüllung – sie stand mit ihrem Vater vor der Kamera. Für "Am goldenen See" erhielt ihr bereits 75 Jahre alter Vater 1982 den lang ersehnten Oscar. Der Film war dank der Fonda-Connection ein Meisterwerk! Es sollte außerdem Henrys letzter Film sein: Zur Oscar-Verleihung im März 1982 konnte er nicht mehr selbst anreisen. Jane nahm den Preis für ihn entgegen - im August schließlich starb ihr geliebter Vater.

Zu dieser Zeit hatte Jane zwischen der Schauspielerei und dem Engagement gegen die Kernenergie bereits ein neues Thema für sich entdeckt: Aerobic. Die Fitness-Welle schwappte seit Ende der 70er durch die USA und Jane Fonda fand rasch großen Gefallen daran.

Vom Hobby zum Beruf: Das Aerobic-Imperium

Sie war eine der ersten prominenten Persönlichkeiten, die sich an die Spitze der Bewegung stellten. Mit einer ellenlangen Reihe an Videos zu Aerobic, Yoga-Übungen und Stretch-Anleitungen baute Jane Fonda ein wahres Imperium in Sachen Fitness auf. Insider:innen schätzten, dass der Wert dieses Geschäftszweigs in seinen Glanzzeiten bei etwa 600 Millionen Dollar lag. Man sagt, dass Fonda der Grund dafür war, dass Frauen mittleren Alters begannen, einen gesünderen Lebensstil zu führen.

Fonda vertrat eine radikale Linie innerhalb der Fitness-Bewegung. Einige Sportler:innen hingegen hatten es mit ihrem Kampf gegen die Pfunde deutlich übertrieben. Es kam zu einigen Todesfällen. Das bewog Jane Fonda dazu, gemäßigter zu werden. Vor einigen Jahren schließlich gab sie zu, selbst ein Opfer der Bulimie gewesen zu sein – und das mehr als 30 Jahre lang. Fonda gibt ebenso zu, dass ihre Begeisterung für Aerobic in erster Linie dem Wunsch entsprang, den Männern zu gefallen. Erst 2022 konnte die Aerobic-Nostalgie wieder gespürt werden: Der Star modelte für eine Sportkollektion der Modekette H&M.

Auch heute setzt sich Aktivistin Jane Fonda gegen den Klimawandel ein

Für "Klute" (1972) und "Coming Home" (1979) hatte Jane Fonda zweimal den Oscar erhalten, in den 80ern drehte sie nur noch wenige Filme und legte von 1990 bis 2005 sogar eine Auszeit vom Filmgeschäft ein. Heute steht sie in Serien und Filmen wie "Grace and Frankie" wieder regelmäßig vor der Kamera!

Nach ihren Kämpfen gegen den Krieg in Vietnam und die Atomkraft engagierte sich Jane Fonda seit den 2010er-Jahren im Kampf gegen Klimawandel und Erderwärmung. Immer wieder spricht sie auf Demonstrationen - und wurde dabei nicht nur einmal von der Polizei verhaftet. Unerschrocken wie sie ist, ließ sie sich davon nicht beeindrucken und setzte ihre Proteste anschließend immer wieder fort.

Im September 2022 wurde bekannt, dass Jane Fonda unter einem Non-Hodgkin-Lymphom leidet und sie Chemotherapie erhält. Fonda selbst sagte, dass diese Krebsart gut zu bekämpfen sei.

InternationalSchauspieler:innen

Über die Autor:innen

Logo
-20% auf das WOMAN-Abo

Hol' dir WOMAN im Jahresabo und spare -20%