Feuchtigkeit spenden? Die eigene Hautbarriere unterstützen? Anti-Aging-Eigenschaften? Check, check, check! Hier kommen zwei Trendwirkstoffe, die alle unsere Beauty-Wünsche erfüllen.
Wer in der Beauty-Bubble der sozialen Medien unterwegs ist, weiß: Alle paar Monate liest und hört man von neuen Superstar-Inhaltsstoffen, die unsere Hautpflegeroutine revolutionieren sollen. Manche sind einfach skurril (Schneckenschleim, wie bitte?), andere altbekannt, aber quasi neu entdeckt, wie etwa Algen und Ceramide. Warum diese beiden Comebacks wahre Wunder für unsere Haut bewirken.
Aus der Natur: Algen
Bei vielen Menschen ist die Freude nicht gerade groß, wenn sich die leicht glitschigen Pflanzen beim Schwimmen an die Beine schmiegen. Kaum vorstellbar, sich diese ins Gesicht zu schmieren! Doch genau das sollten wir tun. Warum? Da sie Mineralstoffe und Spurenelemente über ihre Umgebung aufnehmen, sind sie vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen. Allen voran: Vitamin C und E. Dadurch haben Algen eine starke antioxidative Wirkung und schützen unsere Haut so vor Umwelteinflüssen aller Art. Zusätzlich aktivieren sie die Zellerneuerung und wirken dank der in ihnen enthaltenen Eiweiße straffend.
Unterschieden wird zwischen Grünalgen, welche vor allem feuchtigkeitsspendend und zellerneuernd wirken, Blaualgen (auch Spirulina genannt), die mit entgiftenden und talgregulierenden Eigenschaften punkten, sowie Rot- und Braunalgen, welche im Anti-Aging-Bereich eingesetzt werden. Wahre Allrounder also, die alle Hauttypen und -bedürfnisse mit den richtigen Wirkstoffen bedienen können.
Hauthelden: Ceramide
Der zweite Inhaltsstoff, von dem die Beauty-Branche gerade nicht genug bekommen kann, sind Ceramide. Einfach erklärt handelt es sich dabei um hauteigene Lipide, die mit etwa 60 Prozent den Hauptbestandteil der Hornschicht unserer Haut ausmachen. Dort schützen und reparieren sie unsere Hautbarriere und garantieren, dass kein Wasser aus der Epidermis ausdringen kann. Klar also, dass sie für einen strahlenden, ebenmäßigen Teint unerlässlich sind. Ist die Haut nämlich geschädigt (etwa durch Sonnenschäden, Luftverschmutzung oder Alterung), fehlen diese Lipide, und unsere Haut wirkt trocken, gerötet, gereizt und faltig.
Um dem entgegenzuwirken und den Ceramid-Haushalt unserer Haut aufzustocken, werden viele Kosmetikprodukte mit Ceramiden synthetischen oder pflanzlichen Ursprungs versetzt. Letztere werden etwa aus Reis, Weizen oder Hefe gewonnen. Da diese feuchtigkeitsspendend sind, aber kaum Anti-Aging-Wirkung besitzen, kommen in der Kosmetik allerdings großteils ihre im Labor hergestellten Pendants zum Einsatz. Am häufigsten Ceramid 3 (NP), denn dieses ist in unserer Haut anteilsmäßig am häufigsten vertreten.
Doch welche Hauttypen sollten nun überhaupt zu Pflegeprodukten mit Ceramiden greifen? Wie auch bei den Algen profitieren hier alle von den positiven Eigenschaften. Für trockene, sensible und unreine Hauttypen sowie Personen, die unter Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte leiden, ist die Verwendung sogar besonders empfohlen. Wer mag, kann die Wirkstoff-Power auch noch mit anderen Inhaltsstoffen kombinieren, etwa mit anderen hautidentischen Stoffen wie Aminosäure, Glycerin oder Cholesterin wirken sie besonders effektiv.
Übrigens: Oft hört man, dass man Ceramide auch über die Nahrung aufnehmen kann. Das ist zwar korrekt, allerdings ist die Konzentration in zum Beispiel Reis und Hülsenfrüchten zu gering, als dass sich der Anti-Aging-Effekt auf unsere Haut auswirken könnte. Also lieber fleißig cremen!