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10 Botox-Mythen: Dr. Janig klärt auf!

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Spritze auf blauem Hintergrund, aus der eine Blume wächst

©iStock/Julia Manga
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Botox ist Schlangengift, das blind machen und zu dauerhaften Lähmungen führen kann! Wahr oder falsch? Unsere Expertin Dr. Elke Janig klärt über die gängigsten Botox-Mythen auf.

Immer wieder hört man ganz schreckliche Dinge über Botox. Da erzählt eine Freundin eine schlimme Geschichte von der Schwester ihre Nachbarin, die nun auf einem Auge blind ist, weil ihr der Arzt das Botox falsch injiziert hat. Oder man liest im Internet von Hirnschäden, weil das Botox über das Gesicht bis in den Kopf gewandert ist. Doch ist an all den Horrorgeschichten eigentlich etwas Wahres dran? Wir wollten es ganz genau wissen und haben Mag. Dr. Elke Janig um ein Gespräch gebeten.

Hier die Wahrheit über die weit bekanntesten Botox-Mythen:

  • Botox ist Schlangengift!

    Diese Aussage hört man öfters – sie stimmt aber überhaupt nicht. Es ist schade, dass solche Gerüchte kursieren, denn sie führen nur zu Angst und Verunsicherung. Botox ist ein Eiweiß, welches von Bakterien produziert wird. Es stimmt, dass es zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Allerdings wusste schon Paracelsus: "Die Dosis macht das Gift". Und das trifft auch hier zu. In der ästhetischen Medizin werden vollkommen unbedenkliche Dosen verwendet, die unmöglich zu Vergiftungserscheinungen führen können. Man müsste mehr als 100 Ampullen dafür spritzen – das wären mehrere 10.000 Euro, um einen Patienten zu gefährden. Andere Medikamente wären schon bei viel geringeren Überdosierungen tödlich.

  • Von Botox kann man blind werden

    Eine schreckliche Vorstellung und natürlich nicht richtig. Botox hemmt nur die Gesichtsmuskeln, in die es injiziert wird. Die Sehkraft bleibt aber völlig unbeeinflusst, da braucht man sich keine Sorgen zu machen.

  • Botox vergiftet den Körper und schädigt die Leber

    Botox wird in der ästhetischen Medizin nicht in den Körperkreislauf eingebracht und schädigt deshalb auch nicht die Leber. Es wirkt nur dort, wo es gespritzt wird. Zur Faltenbehandlung wird es präzise in den Muskel injiziert, welcher die Falte verursacht. Dort wird es rasch gebunden und reduziert dadurch die Muskelaktivität. In den folgenden Wochen und Monaten wird Botox vom Körper auch wieder vollständig abgebaut, somit es kommt es auch nicht zu einer Ansammlung der Substanz. Beruhigend sind auch die Sicherheitsdaten aus der Anwendung bei spastischen Muskelerkrankungen. Dort wird Botox seit über 30 Jahren in viel höheren Dosen regelmäßig – auch Kindern – injiziert. Auch hier sind keine systemischen Langzeitschäden bekannt.

  • Wenn man Botox injiziert bekommt, hat man keine Mimik mehr

    Die maskenhaften Gesichter oder "Frozen Faces aus Hollywood", die wir aus den Medien kennen sind heute nicht mehr erwünscht. Im mitteleuropäischen Schönheitsideal wird meist ein entspannter Gesichtsausdruck mit Restmimik angestrebt – einfach die negativen Falten reduziert, sodass der positive Ausdruck überwiegt. Die behandelnden Ärzte heutzutage verfügen über sichere Präparate, die sie exakt dosieren können, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen.

  • Botox hilft gegen Kopfschmerzen.

    Das stimmt zu einem gewissen Grad. Botox hilft bei gewissen Migräneformen, aber leider nicht bei allen. Es gibt bestimmte Injektionspunkte, die die Muskelspannung und somit die Migräne reduzieren. Als "Kopfschmerzmittel" ist es allerdings ungeeignet.

  • Botox ist eine Droge und macht süchtig

    Auch hier wieder: Ein definitives Nein. Es gibt bei Botox kein Abhängigkeitspotential. Wenn man nach regelmäßiger Botox-Anwendung plötzlich aufhört, kommt es langsam zu einer Reduktion des Effekts, schlussendlich kann der Muskel wieder vollständig bewegt werden.

  • Wenn der Arzt einen Fehler macht, kann es zu einer permanenten Lähmung im Gesicht kommen

    Auch dieses Gerücht muss man aus dem Weg räumen. Es ist absolut unmöglich eine permanente Lähmung durch Botox herbeizuführen! Wenn Botox injiziert wird, führt es zu einer Entspannung des Muskels. Die Wirkung von Botox kann nie permanent sein, weil es vom Körper zu 100 Prozent abgebaut wird.

  • Botox kann ins Gehirn wandern und dort Schaden anrichten

    Auch hier wurden schon Schreckensmeldungen verbreitet, aber dafür gibt es keinen Anhalt. Bislang liegt keine wissenschaftliche Arbeit vor, die eine Schädigung des Gehirns gezeigt hätte! Es wird geschätzt, dass weltweit ca. zehn Millionen Anwendungen pro Jahr durchgeführt werden. Langzeitdaten sind seit den 70er-Jahren vorhanden. Botox ist somit eine der meist untersuchtesten Substanzen überhaupt. Es werden laufend seriöse, unabhängige wissenschaftliche Studien durchgeführt, welche die Sicherheit untermauern.

  • Manche Menschen sind immun gegen Botox. Es hat keine Wirkung!

    Sehr selten – aber ja, das gibt es. Es gibt sogar Berichte, dass manche Patienten Antikörper besitzen, welche die Substanz binden und somit unwirksam machen. In diesen seltenen Fällen wirkt Botox einfach nicht.

  • Botox kann das Sehvermögen einschränken, indem die Augenbraue nach der Behandlung absinkt

    Hier muss man als behandelnder Arzt aufpassen. Wenn Botox zu nahe an die Augenbraue herankommt, kann die Position der Braue gesenkt werden. Das ist manchmal gewünscht, meistens aber nicht und muss mit dem Patienten besprochen werden. Für den außerordentlich unwahrscheinlichen Fall, dass Botox sogar noch in die Augenhöhle gelangt, können die Augenmuskeln geschwächt werden, was zu vorübergehenden Doppelbildern oder gar zum Schielen führen kann. Das einzig Erfreuliche ist, dass die Wirkung von Botox begrenzt ist und somit sämtliche unerwünschten Wirkungen ein Ablaufdatum haben. Auch wenn Nebenwirkungen sehr selten und nur vorübergehend sind: Botox gehört in erfahrene Hände! Injektionen sollten nur von erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden, die dafür ausgebildet sind und die Gesichtsanatomie kennen. Mögliche Risiken kann ein Spezialist schon im Vorfeld erkennen. Auch wenn es Injektionsschemen gibt, ist jeder Mensch individuell. Hier gilt es ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über seine Probleme und Wünsche zu führen und eine ehrliche Aufklärung zu leisten. Die Dosis und Injektionspunkte werden von erfahrenen Ärzten entsprechend der individuellen Anatomie und dem gewünschten Resultat gewählt. Dazu gehört zweifelsfrei ein fundiertes Fachwissen, viel Erfahrung und nicht zuletzt "Fingerspitzengefühl".

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Mag. Dr. Elke Janig, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, janig-derma.at

 © Bernhard Luck
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