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Magisches Erwachen

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Magisches Erwachen
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Ob Topmanager oder Spitzensportler: Viele erfolgreiche Menschen stehen freiwillig sehr früh auf. Wir wollten wissen: Was bringt es wirklich, den Wecker auf fünf Uhr zu stellen? Plus: die besten Strategien, wie auch Sie den frühen Mprgen für mehr Energie und persönliches Wachstum nützen können.

Wie starten Sie in den Tag? Am letzten Drücker widerwillig aus dem Bett und danach ein schneller, tröstender Schluck Kaffee, damit man es irgendwie und meist in letzter Minute rechtzeitig ins Büro schafft? Früh aufzustehen ist für viele Menschen eine Horror-Vorstellung. Und doch gerade ausgesprochen trendy.

Nein, weit mehr als trendy: lebensverändernd. So suggerieren zahlreiche internationale Coaches, allen voran der kanadische Bestseller-Autor Robin Sharma, dass mit der richtigen Morgenroutine schlichtweg „alles“ möglich sei. Wer friedvoll und ohne Stress bereits gegen fünf Uhr früh in den Tag startet, wachse quasi über sich selbst hinaus.
Nun hört man ja nicht das erste Mal, dass „Morgenstund’ Gold im Mund“ hat. Frühes Aufstehen galt immer schon als Zeichen von Fleiß, Disziplin und Willenskraft. Sharma geht jedoch einen Schritt weiter: “Das Leben ist zu kurz, um die eigenen Talente zu verschwenden“, sagt er. Und meint: „ Jeder Mensch ist mit der Möglichkeit geboren, eine Legende zu werden. Jeder ist dazu gemacht, unglaubliche Projekte zu verwirklichen, nach den Sternen zu greifen und eine riesengroße schöpferische Kraft zu entwickeln.“

Club der Erfolgreichen

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Club der Erfolgreichen
k.A © O.W.Barth Verlag

Offensichtlich hört man so etwas bei Microsoft, Nike oder IBM gerne. Diese Unternehmen zählen unter anderem zu Sharmas Kunden. In seinem aktuellen Ratgeber „Der 5 Uhr Club“ erzählt der Bestseller-Autor (15 Millionen verkaufte Bücher weltweit) die Geschichte zweier Sinnsucher, die sich nach mehr Effizienz, Wohlstand und Gelassenheit sehnen. Die beiden begegnen einem seltsamen Redner, der sie auf eine Reise rund um die Welt mitnimmt. Je stärker sie sich darauf einlassen, desto mehr verbessert der „5-Uhr-Club“ ihr Leben.
Tatsächlich scheint einiges dafür zu sprechen, den Tag möglichst früh zu beginnen. Zu den bekanntesten Frühaufstehern zählen Erfolgsmenschen wie Virgin-Boss Richard Branson (er steht mit der Sonne um 5:45 Uhr auf), Apple-Chef Tim Cook (er soll seine ersten Mails bereits um 3.45 Uhr checken, danach geht’s ins Fitness-Studio) oder Disney-Boss Bob Iger (er startet um 4:30 Uhr lesend in den Tag). Es ist wohl doch eher der frühe Vogel, der den Wurm ergattert – und nicht die nachtaktive Eule.
Aber ist es wirklich so leicht? Warum sollte man produktiver oder erfolgreicher sein, wenn man seinen Bio-Rhythmus ein paar Stunden vorverlegt? Aus wissenschaftlicher Sicht spricht folgendes dafür: Die so genannte Zirbeldrüse in unserem Gehirn schüttet das Schlafhormon Melatonin (es macht uns angenehm müde) vermehrt in der Nacht, bei Dunkelheit aus. Bei Tagesanbruch sinkt der Melatoninspiegel wieder. Gleichzeitig wird vermehrt das Aktiv-Hormon Cortisol ausgeschüttet – und wir sind wach. Gegen sieben Uhr früh ist kaum mehr Melatonin in unserem Blut vorhanden. Aus hormoneller Sicht ist dies der Zeitpunkt, an dem wir optimal auf mentale Höchstleistungen eingestellt sind. Dieses Hoch hält bis etwa zehn Uhr morgens an. Wir sind mental also zwischen sieben und zehn Uhr am leistungsfähigsten. Alleine deshalb lohnt sich frühes Aufstehen.
„Nicht nur die Super-CEOs, sondern auch Wissenschaft und Biologie bestätigen den positiven Effekt des Frühaufstehens“, sagt die schwedische Autorin Linnea Dunne, die mit ihrem zauberhaften Ratgeber „Rituale für einen guten Morgen“ (Irisiana) Menschen zum stressfreien Frühaufstehen bewegen möchte. Sie ist davon überzeugt: frühes Zubettgehen und Aufstehen tragen zu besserem Schlaf, mehr Konzentration und Motivation bei.

Nicht immer freiwillig

Doch nicht immer muss frühes Aufwachen ein Segen sein. Für viele Menschen ist es sogar ein Problem. Werden dadurch die Gesundheit und das tägliche Leben beeinträchtigt, gilt zu frühes Aufwachen gar als fortgeschrittene Schlafphasenstörung. Betroffene sind abends früher müde als normal und erwachen auch am Morgen zu zeitig auf – ein Teufelskreislauf. Diese Art der Schlafstörung ist bei älteren Menschen weit verbreitet („senile Bettflucht“), kann aber auch bei jüngeren vorkommen. Hilfreich ist hier oft eine Lichttherapie während des Tages. Können medizinische Ursachen, Ängste oder Depressionen ausgeschlossen werden, helfen auch simple Schlafhygiene-Maßnahmen, wieder in einen normalen Schlaf-Wach-Rhythmus zu kommen. Zu den wichtigsten zählen regelmäßige Bewegung, kein schweres Abendessen, kein Koffein nach 15 Uhr sowie Meditation und Entspannungstechniken.

Gut für die Willenskraft

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Gut für die Willenskraft
k.A © (c) Verlagsgruppe Random House GmbH, Muenchen

Wer gesund und freiwillig gegen fünf Uhr morgens sein Bett verlässt, wird vor allem merken, dass Willenskraft und Durchhaltevermögen gestärkt werden. Willensstärke lässt sich, darin sind sich Forscher mittlerweile einig, trainieren wie ein Muskel. Das heißt: gehen Sie die wichtigen Dinge unmittelbar nach dem Aufstehen an – denn zu diesem Zeitpunkt ist Ihre Willenskraft am höchsten.
Zwischen 5:00 und 8:00 Uhr ist unsere mentale „Prime-Time“: Wer diese drei Stunden richtig nutzt, bekommt mehr an einem Tag erledigt, als viele Menschen in einer Woche. Das gilt auch für körperliche Fitness. Coach Robin Sharma betont zudem, dass das Aufstehen um fünf Uhr einen enormen psychologischen Vorteilmit sich bringt: es sei eine Investition ins persönliche Wachstum und eine optimale Vorbereitung für den kommenden Tag. „So wie du deine Tage lebst, so lebst du dein Leben“, sagt er. Aufstehen, wenn der Rest der Welt noch schläft, stärke das Vertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeiten. Wir fühlen uns nicht als Opfer, sondern als Macher. Sie haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen: Stehen Sie jeden Tag auch nur eine Stunde früher auf, bekommen Sie 365 zusätzliche Stunden im Jahr – das sind neun 40 Stunden Wochen. Eine schöne Zeitinsel, in der sich kühne Träume verwirklichen lassen.
Kleiner Spoiler am Schluss: Wenn am 29. März mit Beginn der Sommerzeit die Uhren eine Stunde nach vor gestellt werden, müssen Sie ohnedies wieder eine Stunde früher aus dem Bett. Ob Sie das nun begrüßen oder nicht ¬– in jedem Fall dürfen Sie sich als Sieger fühlen.

Buchtipps:
Robin Sharma: Der 5 Uhr Club. Gestalte deinen Morgen und in deinem Leben wird alles möglich. O.W. Barth, um € 19,90.
Rituale für einen guten Morgen. Die Schwedin Linnea Dunne zeigt, wie auch der konsequenteste Nachtmensch mithilfe von inspirierenden Ritualen zum begeisterten Morgenmenschen wird. Irisiana, um € 18,50.

Mehr zum Thema "Morgenroutine" und früh Aufstehen lesen Sie in der März-Ausgabe des Lust aufs LEBEN-Magazins!

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