Dich plagen häufige Rötungen im Gesicht oder sichtbare Äderchen im Wangen- und Nasenbereich? Hier kann es sich um die Hautkrankheit Couperose handeln. Das kannst du dagegen tun.
Zugegeben, gerötete Haut muss nicht gleich eine Hautkrankheit bedeuten. Immerhin neigen wir vor allem bei kälteren Temperaturen öfter mal zu roten Wangen, Nase und Co. Aber auch wenn wir uns beim Sport mal wieder so richtig ausgepowert haben, macht sich ein gerötetes Gesicht bemerkbar.
Wenn die Rötungen allerdings häufig wiederkehren oder gar zum Dauerzustand werden, kann das an einer Couperose liegen. Nur keine Panik! Wenn auch du unter den sichtbaren Äderchen im Gesicht leidest, gibt es Mittel und Wege, um die lästigen Rötungen in den Griff zu kriegen.
Was ist Couperose?
Der Begriff Couperose kommt aus dem Französischen und heißt übersetzt so viel wie "Kupferrose" oder "Kupferfinne". Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Erweiterung der kleinen oberflächlichen Blutgefäße in der Haut. Couperose wird oft als Frühform von Rosacea gewertet, muss aber nicht zwangsläufig zu Rosacea führen.
Die Hautkrankheit ist vererbbar, aber nicht ansteckend. Betroffen sind vor allem Frauen ab dem 30. Lebensjahr, aber auch Männer können unter dem Hautproblem leiden. Couperose beginnt häufig in Form von vereinzelt sichtbaren roten Äderchen im Bereich der Wangen, Nase oder im Dekolleté.
Diese verschwinden üblicherweise nach einiger Zeit von allein. Im fortgeschrittenen Stadium können die Rötungen im Gesicht allerdings dauerhaft bleiben. Dann klagen Betroffene zusätzlich über trockene, überempfindliche und juckende Haut.
Was sind die Auslöser?
In den meisten Fällen ist Couperose erblich veranlagt. Je dünner und schwächer die Haut, desto leichter werden die feinen roten Äderchen im Gesicht erkennbar. Auslöser dafür ist eine Bindegewebsschwäche, die einen Blutstau in den Blutgefäßen verursacht.
Denn durch das angestaute Blut in den Adern werden die Blutgefäße erweitert und sind so besser sichtbar. Hellere Hauttypen mit blonden oder rötlichen Haaren sind daher häufiger von diesem Hautproblem betroffen.
Couperose kann aber auch durch folgende Einflüsse begünstigt werden:
Übermäßiger Tabakkonsum – Nikotin verengt die Gefäße, folglich staut sich das Blut und es besteht die Gefahr, dass Äderchen platzen!
Zu langes und häufiges Sonnenbaden (siehe Sonnenschutz Guide)
Bluthochdruck
Alkohol
Psychische Faktoren wie Stress – Stresshormone wie Adrenalin können Entzündungen in der Haut verursachen
Körperliche Anstrengung wie etwa Sport – auch hier reagiert der Körper mit einer höheren Blutversorgung, was wiederum eine sichtbare Rötung im Gesicht aufweist. Wie wärs stattdessen mit Yoga oder Schwimmen?
Was kann man gegen Couperose tun und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wer jetzt in Panik gerät, für den gibt es gute Nachrichten: Couperose ist zwar ein chronisches Leiden, kann aber sehr gut behandelt und kaschiert werden. Bei zu stark ausgeprägten Rötungen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Hier erfährst du, was du gegen die roten Äderchen im Gesicht tun kannst!
1. Die richtige Hautpflege
Wer zu Couperose neigt, sollte bei Pflegeprodukten unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten. Ätherische Öle und Alkohol in Kosmetikartikel fördern die Durchblutung, wodurch die rot bläulichen Äderchen noch stärker sichtbar werden. Daher Finger weg von parfümierten Produkten!
Auch auf fettige Cremes sollte verzichtet werden, da diese die Haut erhitzen können. Stattdessen lieber auf Gesichtspflege für sensible Haut mit einer entzündungshemmenden Wirkung setzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift lieber gleich zu ärztlich verschriebenen Couperosecremen oder Apothekenkosmetik.
Tipp zur Soforthilfe: Wer im Akutfall keine Couperosecreme oder entzündungshemmende Gesichtspflege zur Verfügung hat, kann sich vorübergehend mit Kompressen aus schwarzem Tee oder Arnika helfen.
2. Schutz vor UV-Strahlen
Sonne kann die Hautrötungen verschlimmern und die Blutgefäße durch die warmen Temperaturen vergrößern. Verwende daher am besten eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 und schmiere die betroffenen Gesichtspartien reichlich damit ein. Ein Sonnenschutz sollte auch im Winter unbedingt am Pflichtprogramm stehen!
3. Gesunder Lebensstil
Wer den lästigen Äderchen entgegenwirken will, sollte die Finger von ungesunden Routinen wie Stress, Kaffee, Alkohol oder Tabak lassen. Empfehlenswert wären daher ein besseres Stressmanagement und mehr Entspannung im Alltag. Ebenso auf der roten Liste: scharfes Essen! Denn das kann die Blutgefäße erweitern und Rötungen im Gesicht begünstigen.
4. Peelings vermeiden
Grobkörnige Gesichtspeelings oder eine Mikrodermabrasion regen die Durchblutung an und können die Couperose verschlimmern. Vorsicht daher bei zu starken Reibungen! Das Gesicht sollte am besten nur sanft mit einem weichen Handtuch abgetupft werden. Wer trotzdem nicht auf Peelings verzichten möchte, der kann alternativ ein sanftes Enzympeeling probieren.
5. Couperose lasern
Wenn trotz Couperosecremes, Salben & co. die roten Äderchen auf Wangen oder Nase nicht verschwinden, dann ist eine Laserbehandlung ratsam. Mittels Lasertherapie werden die erweiterten Blutgefäße verödet, wodurch die Rötungen temporär verblassen. Empfohlen werden zwei Sitzungen im Abstand von 4 Wochen.
Bei flächigen Rötungen kann alternativ die Behandlung mit einer IPL-Blitzlampe effektiver sein. Nach der Behandlung kann es zu Krustenbildung oder leichten Rötungen kommen – diese heilen aber nach wenigen Tagen von selbst ab. Der Effekt hält je nach Lifestyle allerdings nur etwa 6 Monate bis 3 Jahre und sollte dann aufgefrischt werden.
Wer also möglichst lange von dem Behandlungserfolg profitieren will, der sollte gefäßerweiternde Einflüsse (UV-Strahlung, Sauna, Alkohol, Nikotin etc.) vermeiden. Die Kosten der Laserbehandlung liegen zwischen 120 und 250€.
6. Mit Make-up kaschieren
Die Hautrötungen können in den unpassendsten Momenten auftreten. Umso wichtiger ist es, dass du ein Händchen fürs richtige Abdecken hast. Besonders geeignet sind Concealer mit einem grünen Stich. Denn Grün ist die Komplementärfarbe von Rot und dadurch werden die Rottöne optimal neutralisiert. Unbedingt ausprobieren!
Wie du siehst, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, eine Couperose zu behandeln. Wichtig ist, vor jeder Behandlung einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und sich über die geeigneten Behandlungsmethoden beraten zu lassen. Der weiß immerhin am besten, was dir hilft. Denn sowohl eine Laserbehandlung als auch Couperosecremes können in seltenen Fällen auch Nebenwirkungen auslösen.