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Influencer:innen: Wie ist der Job als Instagram-, TikTok- oder YouTube-Star?

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Aktualisiert
Lesezeit
16 min

Möchtest du Influencer:in werden?

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Moderene Technologien, Smartphones und Social Media sind mittlerweile ein fester Bestandteil all unserer Leben. Dazu gehören beliebte Plattformen wie TikTok, Instagram, Twitter, Facebook oder YouTube. Mit einher kommen auch Influencer:innen, die uns mit Posts, Storys sowie Videos unterhalten - und beeinflussen. Wir erklären, wer sie sind, was sie machen und wie auch du Influencer:in werden kannst!

"Mit meinem Code Anne15 könnt ihr ab jetzt für 24 Stunden sogar 15% sparen! Wie cool ist das denn?" - Seid ehrlich, wie oft habt ihr diesen Satz, zumindest abgewandelt, schon einmal gelesen? Wer aktiv auf Social Media unterwegs ist, kann wahrscheinlich ein Lied davon singen.

Sie sind unsere Vorbilder und können sich manchmal sogar wie enge Freund:innen anfühlen: Influencer:innen! Aber wie viel wissen wir eigentlich über deren Leben, Beruf und Hintergründe, obwohl wir sie theoretisch den ganzen Tag über begleiten? Letztendlich sind es immer nur kleine, gezielte Ausschnitte, die wir als Follower:innen zu Gesicht bekommen.

Was genau ist überhaupt ein:e "Influencer:in"?

Vielleicht hast du folgende Begriffe schon einmal gehört: Blogger:in, Vlogger:in, Content Creator:innen. Im Endeffekt bedeuten diese Wörter nichts anderes als das Wort Influencer:in - der Sinn dahinter ist derselbe. Sie selbst bezeichnen sich gerne als Content Creator:innen, da der Begriff "Influencer:in" mittlerweile etwas negativ behaftet ist.

Der Wort selbst stammt aus dem Englischen, denn "to influence" bedeutet wortwörtlich übersetzt "beeinflussen" - und das ist letztendlich genau das, was Influencer:innen in sozialen Netzwerken machen. Wie krass sich das Wort etabliert hat, zeigt allein schon der Fakt, dass es im Duden aufgelistet ist: "Personen, die in sozialen Netzwerken besonders bekannt, einflussreich sind und bestimmte Werbebotschaften, Auffassungen o. Ä. vermitteln."

Obwohl ein Großteil der Influencer:innen viel und oft für Produkte oder Leistungen wirbt, sollte ihre Existenz auf gar keinen Fall nur darauf beschränkt werden. Es braucht sehr viel Mut und Selbstbewusstsein, sich jeden Tag aufs Neue einem wildfremden Publikum zu präsentieren - und das in allen Facetten! Natürlich ist es kein Muss, sich von jeder Seite zu zeigen. Dennoch ist es genau das, was Zuschauer:innen sehen wollen. Bearbeitete Körper und Gesichter sind heutzutage out.

Influencer:innen lassen uns, ihre Follower:innen, an ihrem gesamten Leben teilhaben. Neben hilfreichen Tipps, Events und Glückstagen wird mittlerweile immer öfter auf mehr Realität im Internet und Tabus hingewiesen: Thematiken wie Body Positivity, LGBTQIA+ und Klimawandel - denn auch das gehört zum Leben dazu. Hier wird dann übrigens von "Sinnfluencer:innen" gesprochen. Fun Fact: Es gibt sogar Influencer:innen, die Tiere sind! In was für einer verrückten Welt leben wir?

Zusammengefasst findet man Influencer:innen in so ziemlich allen Bereichen: Beauty, Fashion, Fitness, Finanzen, Gaming, Reisen oder Food. Finanzen oder Sport sind eher nicht so dein Ding? Kein Problem! Du kannst immer selbst entscheiden, wen du abonnierst - und damit auch wessen Leben du verfolgst. Pass auf, dass du dich nicht immer von den "Meinungsführer:innen" beeinflussen lässt, auch, wenn es sich oftmals um Expert:innen handelt. Übrigens: Es gibt auch Ü18-Content auf der Plattform OnlyFans.

Erst kürzlich wurden auf Instagram die sogenannten "Broadcast-Channel" eingeführt, in dem die Influencer:innen noch privateren Content für einen kleinen Kreis bieten können - darunter lockere Audios, Umfragen und Textnachrichten an die Community.

Bist du vielleicht selbst schon eine Person des öffentlichen Lebens?

Yes, du hast absolut richtig gelesen: Dein Instagram-, TikTok- oder YouTube-Account bietet nämlich auch schon eine Plattform und macht dich dadurch zu einem oder einer Influencer:in - solltest du momentan mindestens 1000 Follower:innen haben. Damit es nicht zu kompliziert wird, folgt einmal eine kleine Übersicht:

Kannst du dich wiederfinden? Damit steht deiner Influencer:innen-Karriere nichts mehr im Wege!

Influencer:innen bauen sich mit Beauty- und Fashion-Labels weitere Standbeine auf

Mittlerweile ist es Gang und Gebe, dass sich Influencer:innen weiterentwickeln und nicht nur auf Social Media fokussieren. Einerseits ist es gut, immer ein zweites Standbein zu haben, weil man nie weiß, wie lange bspw. Instagram noch angesagt ist. Andererseits ist es einfach auch schön, den Follower:innen materielle Dinge anbieten zu können, die sie tagtäglich in die Hand nehmen können. So wirkt die Beziehung gleich viel näher. Eigene Brands für Kleidung, Kosmetik oder Snacks bieten sich dabei besonders gut an.

Carmen Kroll (@carmushka) zeigt, was es heißt, neben einer Influencerin auch erfolgreiche Entrepreneurin zu sein. 2018 stellte sie mit mittlerweile Ex-Co-Founderin Julia Zwingenberg ihr Fashion-Label "Oh April" auf die Beine, 2021 folgte ihre zweite Marke "Mamushka", die sich explizit an Eltern und Babys richtet. Nebenbei ist die Powerfrau ebenso Autorin ihres Buches "Mein Kopf, ein Universum" und bringt jedes Jahr in Folge einen Jahreskalender in Kooperation mit JO & JUDY heraus.

Seit einigen Jahren gibt es außerdem das "The House Of Carmushka" (THOC). Hier werden Content Creator:innen in eine Villa eingeladen, um mithilfe von Carmen Kontakte zu knüpfen und Deals mit Marken wie Pandora oder Kapten & Son zu ergattern. Auf diese Weise ist schon die eine oder andere Influencerin bekannt geworden, zum Beispiel Justin Schütter aus dem Summerhouse 2019. Um Queen Beyoncé zu zitieren: "Who run the World? Girls!"

Mit welchem Content etabliert man sich in der Berufsbranche?

Viele Wege führen nach Rom. Das trifft auch auf das Influencer:innen-Dasein zu! Ein großes Kriterium, was zuvor oft ein Follow veranlasste, ist Sex-Appeal - zumindest auf den ersten Blick. Wir gucken uns nun einmal gerne schöne Dinge und Menschen an. Um das Profil auch weiterhin verfolgen zu wollen, sollten Influencer:innen ebenso einen Mehrwert bieten. Dieser steht mittlerweile auch viel stärker im Vordergrund. Hierfür sind vor allem besondere Eigenschaften oder Talente, die sie vom Rest abheben - und das sind mittlerweile wirklich viele - hilfreich.

Karina Spiess vom Kanal @kikidoyouloveme macht alles richtig, denn sie ist Kackfluencerin! Äh … Wie bitte? Ja, genau! Auf ihrem Instagram-Profil dreht sich alles um die Themen Reizdarm sowie Panikattacken und wie sie trotz dessen ein ganz normales Leben führt. Wenn das nicht ein Alleinstellungsmerkmal ist, dann weiß ich auch nicht. 2023 brachte Kiki sogar ihr eigenes Buch "Scheiß-Angst" heraus. Enttabuisierung ist cool und dafür lieben wir Kiki!

Im Endeffekt ist vor allem Folgendes wichtig: Motivation und Spaß. Solltest du zu 100% hinter dem stehen, was du möchtest und machst, dann erreichst du auch irgendwann dein Ziel. Aesthetics, Connections - und manchmal einfach ein ganz großer Zufall - gehören natürlich auch dazu.

Braucht es eine Ausbildung oder ein Studium, um Influencer:in zu werden?

Rein theoretisch ist es kein Jobkriterium, als Influencer:in eine Ausbildung oder ähnliches zu absolvieren. Wie auch? Das Feld ist vergleichsweise noch neu und vereint diverse Themen- und Berufsperspektiven miteinander, die kaum in einen normalen, spezifischen Studiengang passen.

Tatsächlich gibt es seit Januar 2022 aber die sogenannte "Influencers Academy" in Finnland. An der Tampere University of Applied Sciences (TAMK) haben Influencer:innen die Chance, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und mehr über Managementprozesse sowie Teamwork zu lernen. Belohnt wird das Ganze nach sieben Semestern mit einem Bachelor of Business Administration, wobei pro Semester Studiengebühren von 9.800€ zu zahlen sind. Auch sonst gibt es immer wieder Workshops und vertiefende Events, die bspw. von den Plattformen selbst angeboten zu werden.

Wir halten fest: Es gibt nicht viele Regeln. Was allerdings super wichtig ist, ist, dass Influencer:innen immer ihre Werbung und Kooperationen kennzeichnen. Ansonsten wird es sehr schnell sehr teuer. Weil ein großes "Werbung" in der Story aber oft als störend empfunden wird, wird dieses mittlerweile sehr gut versteckt. Achtet also drauf, was ihr euch wie verkaufen lasst.

Welches Gehalt bekommen Content Creator:innen?

Eine Frage, die alle interessiert, aber in der Regel kaum bis nie beantwortet wird: Ja, was verdienen Influencer:innen denn nun eigentlich? Wir haben recherchiert - und zumindest ein paar Antworten für euch gefunden. Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine klare Antwort. Die Bezahlung variiert je nach Größe und Reichweite des Profils, der Plattform - TikTok ist heute beispielsweise gefragter als YouTube - der Qualität des Beitrags und und und.

Auch spielt es eine Rolle, ob bspw. ein Beauty-Channel für Beauty-Produkte wirbt oder für etwas ganz anderes, was eigentlich nichts mit dem regulären Content zu tun hat. Letzteres ist für Unternehmen eher ein Risiko und wird somit auch geringer entlohnt. Genaue Zahlen zu nennen, ist immer etwas schwierig. Nicht, weil man nicht darüber reden sollte, sondern eben, weil es bei allen Influencer:innen unterschiedlich ist. Eine einzige, genaue Richtlinie gibt es daher nicht.

Die Influencerin Hazel Nguyen ist dem Ganzen 2019 auf ihrem YouTube-Kanal "Pocket Money" auf den Grund gegangen und offenbarte ihren Zuschauer:innen dort, wie viel sie mit ihren Videos und Posts verdient: Als Mitglied des Partnersystems auf YouTube bekommt Hazel bei 93.000 Views insgesamt 327€ für ein Video. Pro 1000 Views wären das ungefähr 3,51€. Hier kommt es aber auch wieder auf das spezifische Video an, denn 93.000 Views garantieren nicht immer den gleichen Geldbetrag!

Hazel Nguyen klärt über das Gehalt von Influencer:innen auf!

Insgesamt ergibt sich das Gehalt außerdem durch Product Placements, Kooperationen, Rabattcodes und AdSense - ein Tool, mit dem auf den Algorithmus angepasste Werbeanzeigen geschaltet werden. Mit Influencer:innen können Unternehmen nämlich gezieltes Marketing betreiben. Natürlich spielt auch hier wieder mit hinein, ob sich die Influencer:innen allein durch ihre Internetpräsenz finanzieren oder unabhängige Brands führen. Auch Promis wie Heidi Klum können Content Creator:innen sein und verdienen dementsprechend viel mehr. Sie influencen uns letztendlich auch, wenn sie ein neues Parfum vorstellen.

Wenn nur nicht die Steuern wären …

Sie sind der Schrecken der sieben Weltmeere: Steuererklärungen! Fühlt ihr euch etwas besser, wenn ich sage, dass nicht nur wir Normalos welche abgeben müssen, sondern auch Influencer:innen? Umsatz bedeutet nämlich nicht immer Gewinn.

Sollte der Verdienst über dem derzeitigen Grundfreibetrag liegen, muss Einkommenssteuer gezahlt werden. Der Steuersatz fängt bei 25% an und hört bei 55% auf - je nachdem, wie hoch das jeweilige Einkommen ist. Bei über 1.000.000€ ist der höchste Steuersatz fällig. Wichtig: Nicht nur das Einkommen selbst, sondern auch Sachleistungen müssen versteuert werden! Dazu gehören Urlaube und zugesendete Produkte.

Was ebenfalls vom Gehalt abgeht, ist der Prozentsatz für das eventuell bestehende Management. Vor allem Influencer:innen mit einer hohen Zahl an Follower:innen können ihren Kanal nicht mehr allein bewältigen und brauchen eine Organisationshilfe, die alle Kooperationen und Postings strukturiert.

Gibt es Schattenseiten des Influencer:innen-Daseins?

Neben all den offensichtlichen Vorteilen wie kostenlosen Hotelaufenthalten, gratis Produkten und dem doch sehr guten Gehalt gibt es - so wie eigentlich immer im Leben - auch Nachteile, die es ganz schön in sich haben.

Um ein Beispiel heranzuziehen: Julian (@julienco_) und Bianca Claßen (@bibisbeautypalace) verkündeten 2022 ihre Trennung. Schock. Trauer. Das Internet wurde gespalten. Hauptsächlich Bibi musste dabei ziemlich schlimme Kommentare einstecken und wurde in privaten Situationen ungefragt fotografiert. Privatsphäre, ade! Hierbei handelt es sich leider um keinen Einzelfall. Wer 24/7 von seinem Leben erzählt und plötzlich Dinge verschweigt, der muss enttarnt werden - so sehen es zumindest manche Zuschauer:innen. Dies führt in den schlimmsten Fällen zu penetrantem Stalking.

Das Internet tendiert außerdem dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Es ist zu 100% richtig, auf falsches Verhalten hinzuweisen und sich bspw. für verschiedene Bewegungen einzusetzen, aber selbst der Verzehr von Kuhmilch statt Hafermilch kann online manchmal die größten Skandale auslösen. Nur weil man teilweise komplett anonym im Internet surft, darf man nicht immer schreiben oder sagen, was man gerne würde. Handeln hat Konsequenzen. Die Personen auf der anderen Seite des Bildschirms sind auch nur Menschen - wie du und ich.

Diesen Accounts solltet ihr fix ein Follow lassen

Eigentlich bin ich total picky, wenn es darum geht, Profilen zu folgen. Von diesen Influencer:innen kann ich aber absolut nicht genug bekommen! Lara Adkins (@laraadkins) ist eine absolute Stilikone und lebt den 90er- und 2000er-Traum. Wenn ihr euch für den Y2K-Trend und Vintage-Kleidung interessiert, seid ihr hier absolut richtig. Fun Fact: Ihre Schwester Niamh (@niamhadkins) ist auch Influencer:in und für lustige Reels sowie Content mit ihrem Freund Joe (@joeandohirsh) bekannt. Dynamic Sister Duo? Hell yeah!

Rianne Meijer (@rianne.meijer) kam, zeigte ihren "Buttsqueeze" und eroberte in Rekordzeit die Herzen Instagrams. Auf ihrem Profil findet man viel von ihrem Alltag, Comedy und Body Positivity. Noch nicht überzeugt? Pssst, Riannes super süße Hunde Harvey und Rosie haben manchmal den ein oder anderen Starauftritt! Wer kann da schon widerstehen?

Eine hab' ich noch! Vom YouTube-Star zur Vogue-Moderatorin: Die Rede kann nur von der wunderbaren Emma Chamberlain (@emmachamberlain) sein. 2018 gründete sie zusammen mit den Dolan Twins und James Charles die "Sister Squad" - hielt zwar nicht lange, Emmas Erfolg hingegen schon.

Bereits ein Jahr später gewann sie den Teen Choice Award für "Female Web Star", erhielt ihre eigene Snapchat Creator Show namens "Adulting with Emma Chamberlain" und gründete "Chamberlain Coffee", ihre eigene Kaffeemarke. Mittlerweile wird Emma überall gefeiert - sei es auf diversen Covern von Magazinen oder sogar als Vogue-Moderatorin für die Met Gala. Love you, Emma!

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