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Wechseljahre - so verläuft die hormonelle Umstellung der Frau

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Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, trockene Haut: Die Menopause kann für viele Frauen eine große Challenge sein. Die Hormone stellen sich um und bringen einige Veränderungen und Beschwerden mit sich.

In den Wechseljahren, auch Klimakterium genannt, verändert sich das Zusammenspiel der weiblichen Hormone. Diese Umstellung kann Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auslösen, die auch oft erste Anzeichen für den Wechsel darstellen.

Die Wechseljahre stellen für viele Frauen einen unliebsame Zeit der Veränderung dar. Sie sind schwer zum vorhersehen und sind für jede Frau eine individuelle Erfahrung. Dabei kommen unterschiedliche Beschwerden in den vier Phasen (Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause) der Wechseljahre auf Frauen zu. Erfahre mehr über erste Anzeichen, mögliche Symptome und den Ablauf.

Viele Frauen fürchten sich vor Beschwerden, welche die Wechseljahre mit sich bringen. Laut der Österreichischen Apothekerkammer, haben rund ein Drittel der Frauen keine Beschwerden während sie in den Wechseljahren sind. Bei einem weiteren Drittel sind die Symptome leicht. Nur ein Drittel erlebt diese Zeit als eine Phase, in der die Lebensqualität stark leidet.

Was sind die Wechseljahre (Klimakterium)?

Vom Gynäkologen Johannes Seidel ( womanandhealth.com) wollten wir wissen, was beim Klimakterium im Körper passiert und was man dagegen tun kann. Und ob die Angst vieler Frauen vor einer Hormonersatztherapie gerechtfertigt ist. Gesellschaftlich betrachtet haben doch noch immer einige Frauen das Gefühl, durch den Wechsel auf einmal zum alten Eisen zu gehören.

Was passiert beim Wechsel?

Hormoncrash. Mit dem Klimakterium ist die fruchtbare Phase der Frau zu Ende. Medizinisch betrachtet spricht man von der Menopause, wenn die Blutung ein Jahr lang ausgeblieben ist.

In welchem Alter hat eine Frau die Wechseljahre? Statistisch gesehen passiert das im Alter zwischen 49 und 55. "Das ist allerdings kein plötzlicher Vorgang, das Erlöschen der Eierstockfunktion zieht sich über Jahre", erklärt Dr. Johannes Seidel. Viele Frauen empfinden das als eine Art Hormoncrash.

Fakt ist, dass durch das Ende der Eizellreifung der Hormonspiegel durcheinander gerät. Östrogen- und Progesteronproduktion nehmen ab, später auch das männliche Geschlechtshormon Testosteron.

Das kann Schlafstörungen, trockene Haut und trockene Schleimhäute, Gewichtszunahme, Libidoverlust & Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen verursachen. Dazu kommt, dass viele Frauen parallel dazu eine Art Midlife-Crisis durchleben, die durch die Symptome der Menopause nicht besser wird.

Aufhalten kann man den Wechsel nicht, wie Seidel weiß. "Aber das ist ja keine Krankheit, sondern nur eine weitere Veränderung im Lebenszyklus. Umso wichtiger ist es deshalb, dass man die therapeutischen Möglichkeiten mit seinem Arzt bespricht!"

Statistisch gesehen ist es übrigens nicht haltbar, dass Frauen immer früher in den Wechsel kommen. "Es gibt eine genetische Disposition, bei der ein Frühwechsel wahrscheinlich ist, meistens passiert das um die 40. Davon sind etwa fünf Prozent aller Frauen betroffen", weiß Seidel. Diese Zahlen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert.

Allerdings wird heute mehr darüber gesprochen und auch die mediale Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Macht man sich Gedanken darüber, wann man selbst in den Wechsel kommen wird, kann der Gynäkologe die Höhe des sogenannten Anti- Müller-Hormonspiegels bestimmen. Ist dieser hoch, das Östrogen aber niedrig, ist der Wechsel in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich. Einen Anhaltspunkt geben auch Frühwechsel-Fälle in der Familie.

Kann der Lifestyle zu einer verfrühten Menopause führen?

Eizellen vorgegeben. An sich ist der Zeitpunkt des Wechsels mit dem Ende der Eizellreserven vorgegeben. Davon haben wir von Geburt an zwischen 300.000 und 500.000, mit jedem Zyklus werden 40 bis 60 verbraucht.

Ein ungesunder Lifestyle mit zu viel Alkohol und Zigaretten, Übergewicht, fehlender Bewegung und schlechter Ernährung kann die Eizellreserve negativ beeinflussen -um maximal ein bis zwei Jahre. "Die Eizellen sind wie kleine Festplatten, sie speichern alles ab", erklärt Gynäkologe Seidel. Achtet man zu wenig auf die Gesundheit, kann sich das auf ihre Qualität und damit die Hormonproduktion der Eierstöcke auswirken.

Auch Operationen am Eierstock, bei denen Eizellmaterial entnommen werden muss, z. B. beim Abschälen von Zysten, können das zur Folge haben. Unterleibseingriffe wie Unterbindung oder Verödung der Gebärmutter haben eher keine großen Auswirkungen.

Ein anderes Thema sind schwere Krankheiten wie Krebs. Durch die Chemotherapie werden auch die Eizellen schwer geschädigt, viele betroffene Frauen bekommen gar keine Periode mehr. Bei hormoninduzierten Krebserkrankungen (z. B. viele Brustkrebsarten) ist das sogar wünschenswert. Betroffene müssen ohnehin eine Antihormontherapie machen.

Ist die Angst vor Hormonersatztherapie in den Wechseljahren berechtigt?

Bioidente Hormone. Doch was tut man nun, wenn man unter Wechselbeschwerden leidet? Das sind immerhin 70 bis 80 Prozent der Frauen, in unterschiedlich starkem Ausmaß. Ist man dazu verdammt, diese durchzustehen? Keineswegs, betont Dr. Seidel. Als einfache und mit Abstand effektivste Hilfe sieht er die Hormonersatztherapie.

Vor der haben allerdings viele Frauen Angst, da sie das Krebsrisiko erhöhen soll. Doch diese Vorwürfe bestehen zu Unrecht, wie der Experte erläutert: "In den Nullerjahren gab es zwei große Studien, die ein erhöhtes Krebsrisiko nahelegten. Allerdings war das Design dieser Studien sehr fragwürdig. Die daran beteiligten Frauen waren großteils bereits über 60, als sie mit der Therapie begannen, ein Alter, in dem das eigentlich gar keinen Sinn mehr macht. Außerdem wurde mit künstlichen Hormonen gearbeitet, die nicht genau so wirken wie die von unserem Körper selbst produzierten."

Heute setzen viele Ärzte bioidente Hormone ein. Diese sind biochemisch exakt so gebaut wie die körpereigenen. Auch werden sie meist nicht oral eingenommen, sondern in Cremen auf die Haut appliziert und so nicht über die Leber verstoffwechselt. Dadurch gibt es die Nebenwirkungen aus den fraglichen Studien nicht. Die Therapie hat im Gegenteil sogar positive Auswirkungen: Das Risiko für Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Alzheimer oder Parkinson sinkt. Auch Haut und Haare bleiben durch das zugeführte Östrogen viel dicker und dichter.

Die Brustkrebsgefahr steigt zwar nach fünf Jahren Therapie leicht an, aber das Risiko durch fehlenden Sport und Übergewicht ist im Vergleich dazu viel höher. "Wichtig ist, dass man die Therapie zum richtigen Zeitpunkt beginnt, ideal ist innerhalb der ersten fünf Jahre, in denen der Wechsel einsetzt. Und dann muss man sie natürlich immer wieder hinterfragen. Braucht man sie eigentlich noch?", betont Dr. Seidel. Ein verfrühter Wechsel ist übrigens eine wichtige Indikation für Hormonersatztherapie: "Diesen Frauen fehlen hormonell gesehen zehn Jahre im natürlichen Alterungsprozess, da sollte man schon etwas tun." Selbstverständlich wird im Vorfeld immer abgeklärt, ob medizinische Gründe gegen eine Behandlung sprechen.

Möchte eine Frau auf keinen Fall Hormone nehmen, gibt es auch die Möglichkeit von Pflanzenpräparaten, sogenannte Phytohormone. Diese docken im Körper an den gleichen Rezeptoren an wie die entsprechenden Hormone und entwickeln so eine ähnliche Wirkung. Sie helfen sehr wohl gegen das Osteoporoserisiko, ästhetische Nebenerscheinungen und leichte Symptome. Gegen starke Wechselbeschwerden helfen sie allerdings eher nicht, wie Seidel weiß.

Hinweis: Das Interview wurde von Pia Kruckenhauser August 2016 geführt.

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4 Phasen der Wechseljahre

 © © woman.at

Die 4 Phasen der Wechseljahre

Der Umbau des Hormonhaushaltes verläuft meist über einen längeren Zeitraum. Dabei wird dieser in 4 Phasen (Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause) eingeteilt, die unterschiedliche Beschwerden und Symptome mit sich bringen können.

Die meisten Frauen erleben diese hormonelle Umstellung zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Der Beginn lässt sich dabei meist nicht so exakt bestimmen.

Phase 1: Die Prämenopause

Was ist der Unterschied zur Menopause? Die Prämenopause und die Perimenopause (2. Phase) sind eine Art Vorstufe der Menopause (4. Phase). Letztere steht für den Zeitpunkt der letzten Monatsblutung. In der 1. Phase kommt es daher immer noch zu Regelblutungen. Diese werden aber meist unregelmäßiger. Zusätzliche Symptome wie Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Gelenksschmerzen oder Migräne können ein Anzeichen für den Start der ersten Phase der Wechseljahre sein.

Ab wann kann die Prämenopause eintreten? Ab dem 40. Lebensjahr oder auch schon Ende 30 fängt der Körper mit den ersten Vorbereitungen an, um die fruchtbare Lebensphase zu beenden: In dieser Phase wird der Vorrat an Eizellen in den Eierstöcken allmählich weniger und die Umstellung des hormonellen Gleichgewichts beginnt. Die Produktion von Progesteron und Östrogen wird langsam reduziert. Beide Hormone haben Auswirkungen auf den Zyklus der Frau und es können sich erste Unregelmäßigkeiten einstellen.

Die Menstruationszyklen werden dabei meist länger während die Menstruationsblutungen hingegen kürzer werden können. Dabei kann es aber auch zu längere, selten auch zu stärkeren Blutungen sowie Zwischenblutungen kommen.

Mögliche typische erste Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre

  • Unregelmäßigkeiten im Zyklus

  • Zwischenblutungen

  • erhöhte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen

  • Spannungsgefühle in der Brust

  • Wassereinlagerungen

  • Gewichtszunahme

  • Gelenkschmerzen

  • Migräne oder Schilddrüsenprobleme

Phase 2: Perimenopause

Diese Phase ist ungefähr ein bis zwei Jahre vor und bis zu einem Jahr nach der letzten Regelblutung. Die Zeit zwischen den immer schwächeren Blutungen wird länger und die Produktion der Östrogene nimmt stetig ab, bis diese vollkommen eingestellt wird. Diese Phase stellt den Wechsel dar, in dem die Beschwerden meist am stärksten ausfallen. Östrogen ist beispielsweise für den eher niedrigen Blutdruck bei den meisten Frauen verantwortlich. Durch die Reduzierung des Hormons, kann es zu Bluthochdruck kommen.

Häufige Wechseljahre Beschwerden in der Perimenopause

  • Hitzewallungen

  • Schweißausbrüche, Nachtschweiß

  • Schlafstörungen

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit

  • Probleme mit der Konzentration

  • Herzbeschwerden

  • Schwindel und Kreislaufbeschwerden

  • depressive Verstimmungen

  • trockenere Haut und Schleimhäute

  • Libidoverlust

  • stärkerer Harndrang

Bei dieser Phase kann auch zwischen einer frühen und einer späten Phase unterschieden werden. Die frühe Perimenopause beginnt mit Anfang bis Mitte 40. Sie kann, wenn auch eher selten, aber schon mit Mitte oder Ende 30 losgehen.

Typische Anzeichen für die frühe Perimenopause sind:

  • noch regelmäßige Periode

  • Blutungen können stärker und länger sein

  • PMS (prämenstruelles Syndrom) wird heftiger mit Wassereinlagerungen & Stimmungsschwankungen

Die späte Perimenopause beginnt mit Mitte bis Ende 40. Typische Anzeichen sind:

  • unregelmäßigere Periode, die teilweise auch ausbleibt

  • auch viel länger andauernde Blutungen sind möglich

  • erste Östrogenmangelsymptome wie Libidoverlust, Scheidentrockenheit oder Brain Fog*

*Als "brain fog" in den Wechseljahren werden verschiedene kognitive Symptome wie Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis oder Aufmerksamkeit bezeichnet.

Phase 3: Menopause

Sie setzt durchschnittlich Anfang 50 ein. Als Menopause wird der Zeitpunkt der letzten Periode bezeichnet. Sie stellt auch den Beginn der Unfruchtbarkeit dar. Der genaue Zeitpunkt der Menopause wird rückwirkend definiert, nachdem ein Jahr lang keine Monatsblutung mehr erfolgt ist. In dieser Phase kommt es hormonell zu einem starken Abfall der Östrogene.

Phase 4: Postmenopause

Nach den hormonell turbulenten Phasen der Perimeno- und Menopause stellt sich im letzten Abschnitt der Wechseljahre der weibliche Körper langsam auf die veränderte neue hormonelle Situation um. Die Östrogenproduktion verringert sich laufend, bis dann gar keine Östrogene mehr produziert werden.

Ein Jahr (12 Monate) nach der letzten Regelblutung beginnt die letzte Phase. Die meisten Frauen sind dabei ungefähr zwischen 50 und 65. Der Hormonhaushalt pendelt sich auf ein neues Niveau ein und die typischen Beschwerden verbessern sich. Die niedrige Östrogenkonzentration kann aber auch zu neuen Beschwerden führen wie Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen.

Zudem nimmt in der Postmenopause auch die Knochendichte ab, da die Einstellung der Östrogenproduktion den Knochenabbau begünstigt. Auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium sollte nun besonders geachtet werden. Es kann auch durch die Abnahme der Muskelkraft zu Rückenschmerzen kommen. Während der Wechseljahre sollte daher auch die Rückenmuskulatur verstärkt trainiert werden.

Zudem kann wegen des Östrogenmangels beziehungsweise dem Fehlen des Hormons auch die Anfälligkeit für Diabetes sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen, da dem Östrogen eine positive Wirkung auf HDL-Cholesterin zugeschrieben wird.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Der Verlauf der 4 Phasen der Wechseljahre ist fließend und bei jeder Frau individuell. Sie können sich sogar mehrmals abwechseln, da es auch des öfteren zu einer wiederauftretenden Aktivität der Eierstöcke kommen kann. Bei einigen Frauen dauert der Umbau des Hormonhaushalts nur wenige Monate, bei anderen dauert das Klimakterium hingegen Jahre.

Da sich der Beginn der Wechseljahre nicht exakt bestimmen lässt, werden als durchschnittliche Dauer für die Wechseljahre meist fünf bis acht Jahre angenommen.

Wie kann man die Beschwerden lindern? Welche Hausmittel gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an Hausmittel, Tees und Lebensmittel, die zur Linderung der Beschwerden und Wechseljahr-Symptome empfohlen werden. Hier kommt ein kleiner Überblick!

Allgemein wird Sport in Form von Ausdauer- oder Herz-Kreislauf-Training wie beispielsweise Laufen empfohlen. Beim Sport werden Endorphine freigesetzt - diese heben die Stimmung. Zudem hilft regelmäßige Bewegung gegen die hormonell bedingte Gewichtszunahme. Du kommst beim Sporteln zu stark ins Schwitzen? Dann probiere Schwimmen oder Aquafitness aus.

Zudem wird oft zu einem Verzicht auf Nikotin und Alkohol geraten. Diese können Hitzewallungen in den Wechseljahren verschlimmern, da sie die Blutgefäße erweitern und den Blutdruck erhöhen, was einem schneller zum Schwitzen bringt. Zudem sollte auch auf eine ausreichend Versorgung mit Flüssigkeit geachtet werden (ein bis zwei Liter Wasser pro Tag) und eine gesunde Ernährung mit leichter Kost.

Weitere Tipps bei Beschwerden in den Wechseljahren:

  • Salbeitee lindert Schweißausbrüche

  • Yoga kann zur Entspannung beitragen

  • Mönchspfeffer bei Stimmungsschwankungen

  • Hitzewallungen: Wechselduschen und Saunabesuche können helfen

  • Natürliche Materialien für die Kleidung wählen, da diese Schweiß besser absorbieren

  • Auf den Vitamin-D-Spiegel, wegen der Knochen achten

  • Folgen von Hormonmangel mit Phyto-Östrogenen* ausgleichen.

*Phyto-Östrogene sind pflanzliche Hormone, die beispielsweise in Soja, Bohnen, Kichererbsen, Leinsamen oder Kürbiskernen vorkommen.

Hilfe bei Hitzewallungen

Es gibt auch diverse pflanzliche Präparate mit Inhaltsstoffen wie Soja-Isoflavone (Phyto-Östrogene aus Soja), Rotklee, Mönchspfeffer oder Extrakten der Traubensilberkerze. Es kommen auch Rhapontik-Rhabarber, Ginseng, Nachtkerzenöl, Maca (eine Pflanze aus den Anden), Baldrian oder Johanniskraut zum Einsatz in Präparaten und Kapseln, um Wechseljahrsbeschwerden zu lindern.

  • Hinweis!

    Es sollte auch beachtet werden, dass einige pflanzliche Inhaltsstoffe Nebenwirkungen haben können oder sich eventuell mit mit anderen eingenommen Medikamenten nicht so gut vertragen. Genaue Informationen bekommst du in der Apotheke oder bei deiner Ärzt:in.

Hautprobleme in den Wechseljahren und was du dagegen tun kannst

Von Hitzewallungen und vaginale Trockenheit. Was nur die Wenigsten wissen, bevor sie in die Wechseljahre kommen? Auch die Haut kann verrückt spielen. Und wir reden da jetzt nicht von Fältchen und Linien. Ausschläge, Akne, Rosazea und allgemein empfindliche Haut, sind Dinge, mit denen man sich in der Menopause plötzlich beschäftigen muss. Was machen die Wechseljahre mit dem Teint? Juckende, trockene Haut und Pickel, die viele nur noch aus Teenager-Tagen kennen sind weitere Hautprobleme, die auftreten können.

In den Wechseljahren verändern sich die Hormone. Die Kollagen-Level sinken, die Haut ist weniger elastisch, die Haut wird dünner und trockener, die Poren wirken größer. Die Östrogen-Level sinken, was wiederum heißt, dass die Haut weniger Talg produziert. Gleichzeitig verändern sich unsere Testosteron-Level nicht. Die Haare werden dünner, im Gesicht wachsen wiederum mehr Haare und Akne kann auftreten. Na Bumm. Und genau so wird die Haut gleichzeitig hypersensibel, trocken und entzündlich.

Während der Perimenopause und der Menopause selbst, kann man aber durchaus gegen die eher düsteren Haut-Aussichten ankämpfen und den Körper bestmöglich unterstützen.

Akne in den Wechseljahren

Retinoide und antibiotische Salben können helfen, Akne bei reifer Haut in den Griff zu bekommen. Es ist gerade jetzt wichtig, die richtige Gesichtsreinigung zu finden. Ein sanfter Reiniger, der die Haut nicht austrocknet, Retinol und AHA und eine gute Feuchtigkeitscreme sind essenziell.

➠ Mehr zum Thema: Erfahrungsbericht: So habe ich meine Erwachsenenakne in den Griff bekommen

Periorale Dermatitis oder Rosazea

Deine Haut wirkt trotz der richtigen Pflege nur noch irritierter? Dann bitte ab zur Expertin oder zum Experten. Ausschläge, Ekzeme, periorale Dermatitis und Rosazea sind während der Menopause nicht ungewöhnlich. Bei Ausschlägen und Ekzemen kann es hilfreich sein, immer eine 1-prozentige-Hydrocortisonsalbe bei der Hand zu haben. Deine Ärztin oder dein Arzt hat für dich aber sicher die perfekte Pflege parat. Bei entzündeter Haut sollte man auf Experimente verzichten.

➠ Mehr zum Thema: Akne, Rosacea, Neurodermitis & Co: Alles, was du über Hautkrankheiten wissen solltest

Verändere dein Beauty-Programm

Es gibt drei Kern-Prinzipien für die Menopausen-Haut. Sanft muss die Pflege sein, Feuchtigkeit soll eingeschleust werden und gleichzeitig verhindert werden, dass der Haut Feuchtigkeit entzogen wird. Frauen mit trockenem Hauttyp könnten versuchen, auf eine sanfte Reinigungsmilch umzusteigen und auch Mizellenwasser ist besonders sanft zur Haut. Nach der Reinigung helfen Retinol, feuchtigkeitsspendene Seren und Salicylsäure bei Pickeln und Hautunreinheiten. Die Nacht-Routine wird durch eine feuchtigkeitsspendene Nachtcreme perfekt. Achte auf Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin und Ceramide. Untertags sind Vitamin C und Vitamin E, Ferulasäure und eine ordentliche Sonnencreme gefragt.

Dein Körper ist dein Tempel

Und auch der Rest deines Körpers braucht in der Zeit der Veränderungen besondere Pflege und Liebe. Entscheide dich für Duschgele, die frei von Parfum sind und besonders pflegend. Außerdem solltest du nicht zu lange unter der Dusche stehen, um die Haut nicht auszutrocken. Fünf bis acht Minuten sind das Maximum. Das Duschwasser sollte dabei nicht zu heiß sein. Überhaupt solltest du deine noch feuchte Haut eincremen – am besten mit einem Mix aus Bodylotion und etwas Körperöl. Dasselbe gilt für deine Kopfhaut: Achte darauf, keine zu starken Chemikalien, Duftstoffe oder Alkohol an deine Haut zu lassen.

Kleidung aus Baumwolle und sanfte Waschmittel tun ihr Übriges, damit sich dein Körper und deine Haut in den Wechseljahren etwas wohler fühlen können. Ganz zu schweigen von gesunder Ernährung, Sport und weniger Koffein und Alkohol. Die Wechseljahre haben ihre Tücken, ja. Aber es gibt auch unzählige Lösungen für die kleinen Problemchen, die dabei auf uns zukommen. Kümmere dich gut um dich - die Menopause ist nicht das Ende, sondern gerade mal der Anfang von etwas Neuem!

Frauengesundheit

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