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Schmerzende Brustwarzen: Das hilft!

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Schmerzende Brustwarzen: Das hilft!

Schmerzende Brustwarzen

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Schwangerschaft, Stillzeit oder hormonelle Veränderungen: Wir haben einen Experten gefragt, warum Brustwarzen manchmal schmerzen, empfindlich oder sogar entzündet sind und was man dagegen tun kann.

Brustwarzen gehören zu den empfindlichsten Körperregionen, die wir haben. Umso unangenehmer, wenn diese zu schmerzen oder jucken beginnen und in manchen Fällen sogar wund oder entzündlich werden. Das betrifft nicht nur Frauen in der Stillzeit, sondern auch Schwangere und Frauen, die kurz vor der nächsten Periode stehen oder sich in den Wechseljahren befinden. So bemerkte ich, dass ich zwischen dem Eisprung und meiner Periode immer wieder empfindliche Brustwarzen hatte. PMS lässt grüßen! Die rechte Brustwarze war sogar ein bisschen wund und schmerzte.

Die Haut schuppte an den Brustwarzen etwas, sie war gerötet und sogar das T-Shirt schmerzte, wenn es die Brustwarze berührte. An einen BH war da gar nicht zu denken. Grund genug, um einmal genau nachzufragen und die Ursachen von schmerzenden und empfindlichen Brustwarzen ausfindig zu machen und herauszufinden, ob es Hausmittel gibt, die Linderung verschaffen können und wann man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollte. Dazu haben wir den Gynäkologen Univ. Prof. Dr. Herbert Kiss zum Interview gebeten.

Warum jucken oder schmerzen Brustwarzen manchmal während der Schwangerschaft?

"Im Verlauf der Schwangerschaft verändert sich die Brust, insbesondere die Brustwarzen fallen durch eine stärkere Pigmentierung auf. Während der Schwangerschaft verändert sich auch die Empfindlichkeit der Brustwarzen. Vor allem können gewisse Stoffe oder Waschmittel im Laufe der Schwangerschaft und der Veränderung der Brustwarze zu lokalen Empfindungsstörungen wie Juckreiz führen. Verantwortlich dafür werden die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft gemacht, der Anstieg von HCG und Östrogenen."

Wenn die Brustwarzen schmerzen oder wund sind: Was ist generell zu tun? Soll man sofort zum Arzt oder zur Ärztin? Oder gibt es Hausmittel?

"In der Schwangerschaft sind Brustwarzen generell etwas empfindlicher und können schmerzen. Ansonsten soll abgeklärt werden, ob es sich um eine lokale Pilzinfektion der Haut handelt, was in seltenen Fällen auch vorkommen kann. Wenn die Beschwerden das allgemeine Empfinden beeinträchtigen, werden vorerst, in erster Linie von Hebammen Hausmittel empfohlen.

Baumwollkleidung, kein Acrylmischgewebe oder Kunststoff oder Kunstfasern, Hautpflege mit Wollfett, Topfen oder im Extremfall die Verwendung von Donuts (spezielle Ringe, die vor allem die Brustwarzen schützen) werden empfohlen. All die oben angeführten Maßnahmen können durch Stilleinlagen zusätzlich verbessert werden. Wie bereits oben erwähnt, falls vor allem die lokalen Fette und Cremen (immer parfümfreie Cremen verwenden mit höherem Fettanteil), nicht helfen, muss eine Pilzinfektion ausgeschlossen werden."

Wenn die Brustwarzen während des Stillens empfindlich sind oder sehr schmerzen – was sollte man dann tun?

"Während des Stillens kann es immer wieder durch die Beanspruchung der Brustwarze zu Schmerzen kommen. Vor allem am Anfang des Wochenbettes, wenn Frauen zu stillen beginnen, kann es nach dem Anlegen zu Verletzungen und Wunden kommen. Ein ärztlicher Kontakt wird dann empfohlen, wenn sich offene Wunden an den Brustwarzen (Rhagaden) trotz unterschiedlicher unten angeführter Behandlungen nicht schließen und sich die Beschwerden nicht bessern."

Zuallererst sind folgende Maßnahmen mit einer entsprechender Stillberatung durch eine eingeschulte Hebamme zu treffen:

  • Korrektur von Anlagetechniken und Stillpositionen

  • Nach dem Stillen die Brustwarze behandeln mit Muttermilch lokal oder diversen Cremen und Salben. Eventuell die Verwendung von Donuts, im Extremfall bis zum Abheilen von Wunden Stillhütchen verwenden.

  • Zusätzlich kann Akupunktur oder Softlaserung die Brustwarze zum Abheilen führen.

  • In jedem Fall soll bei nicht abheilenden schmerzhaften Brustwarzen eine Pilzinfektion beim Stillen ausgeschlossen werden.

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Gibt es Tricks, die dabei helfen, dass die Brustwarzen während des Stillens nicht so sehr schmerzen?

"Zusammenfassend erfolgt in der Schwangerschaft vor allem aber im Wochenbett die Betreuung der Brust durch eine Laktationsberaterin/Hebamme. Der Arzt soll dann kontaktiert werden, wenn sich der Verdacht auf eine Infektion ergibt, dabei handelt es sich meistens um eine Pilzinfektion der Haut bzw. der Brustwarze. Dies kann oft einhergehen mit einem kindlichen Mundpilz. Hier ist eigentlich immer eine medikamentöse Pilztherapie erforderlich. Infektionen können dadurch diagnostiziert werden, dass alle Pflegemaßnahmen zu keinerlei Besserung führen bzw. eher zu einer Verschlechterung.

Falls blutige Stellen an der Brustwarze und im Vorhof immer wieder auftreten, besteht die Gefahr einer Brustentzündung während des Stillens. Bei länger nicht abheilenden blutigen Verletzungen muss diesbezüglich auch hier rasch ein Arzt kontaktiert werden. Die erste anti-entzündliche und anti-infektiöse Maßnahme ist die Auflage von Topfen, wenn es zu weiteren Rötungen und Schmerzen kommt, muss eine Brustentzündung während des Stillens ausgeschlossen werden, welche unter Umständen mit Antibiotika zu behandeln ist. Eine beginnende Brustentzündung (Mastitis) während des Stillens ist kein Grund abzustillen, man kann auch solche Antibiotika heute geben, wo das Stillen weiter möglich ist. Ganz im Gegenteil, man soll sogar bei einer beginnenden Entzündung nicht unmittelbar abstillen."

Einige Frauen berichten von schmerzenden Brustwarzen kurz vor ihrer Periode bzw. eine Woche nach dem Eisprung. Ist das normal oder sollte man etwas unternehmen?

"In der zweiten Zyklusphase kann es durch den hormonellen Einfluss der zweiten Zyklushälfte vor allem aber prämenstruell/ vor der Periode zu Brustspannen kommen. Im Rahmen dieser Symptomatik kommt es dann auch zu den schmerzenden Brustwarzen. Das kann erleichtert werden, wenn Frauen eine Pille nehmen genau so wie Regelschmerzen und andere Zyklusprobleme durch eine Pille verbessert werden können. Nur wenn der Leidensdruck sehr groß ist kann man lokal Hormonsalben anwenden oder auch hormonell systematisch (Tabletten) behandeln. Entzündliche Ursachen für solche Schmerzen sind doch eher selten."

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