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Das Modehaus Givenchy im Portrait

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©Elke Mayr
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Das Label wurde 1952 in Paris von Graf Hubert de Givenchy gegründet und blickt auf eine lange und abwechslungsreiche Modegeschichte zurück.

Givenchy ist ein französische Luxusmarke. Die Marke steht für Haute Couture und Prêt-à-Porter. Zudem führt die Brand Accessoires, Parfums und Kosmetik. Das Modehaus Givenchy wurde 1952 von dem Designer Hubert de Givenchy gegründet und ist Mitglied der Chambre Syndicale. Derzeit ist es im Besitz des Luxuskonzerns LVMH.

Die LVMH-Gruppe ist vor allem für die Marke Louis Vuitton bekannt. Diese brachte 2022 einen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro und machte gut ein Viertel des Konzernerlöses aus. Ungefähr 18 Milliarden Euro konnten die anderen Marken des Luxuskonzerns wie Loewe, Fendi, Christian Dior, Kenzo und Givenchy erwirtschaften.

Steckbrief Givenchy

  • Firmenname: Givenchy S.A.

  • Gründer: Hubert de Givenchy

  • Gründungsjahr: 1952

  • Firmensitz: Paris, Frankreich

  • Creative Director seit 2020: Matthew Williams

  • Modecodes & typische Merkmale: Givenchy-Logo

  • Produktgruppen: Bekleidung, Accessoires, Lederwaren, Kosmetika, Schmuck, Brillen

Givenchy blickt wie Dior oder Balenciaga auf eine spannende und traditionsreiche Modegeschichte zurück. Erfahre mehr über die ikonischen Designs, Produkte und die Entwicklung des Unternehmens.

Gründung und Geschichte des Hauses Givenchy

Am 27. Februar 1927 wurde der französische Modedesigner Graf Hubert James Marcel Taffin de Givenchy, auch bekannt als Hubert De Givenchy, in der kleinen Stadt Beauvais in Nordfrankreich geboren.

Givenchy arbeitete für eine Reihe von Designern, darunter Cristóbal Balenciaga, der als "Meister" der Haute Couture bekannt ist. Er hatte auch mit Lucien Lelong, Robert Piguet, Jacques Fath oder Elsa Schiaparelli zusammengearbeitet.

1952 gründete Hubert de Givenchy sein eigenes Luxushaus und brachte eine neue Kollektion "Les Séparables" mit luftigen Röcken und bauschigen Blusen aus Rohbaumwolle auf den Markt. Die Innovation dieser war die Kombinierbarkeit der Teile untereinander, ähnlich einer Capsule Wardrobe. Mit dem "Mix & Match"-Prinzip bot er seiner Kundschaft mehr Freiheit, die für die damalige Haute Couture etwas recht Neues war. Die "Sack-Silhouette" war zudem eine weitere Neuheit, an der er mit Balenciaga zusammenarbeitete und diese auch selbständig weiterentwickelte.

Er begann dann außerdem auch zunehmend mit kürzeren Rocklinien zu experimentieren. Mit diesen vielen Ideen und Designs wurde auch teilweise der typische Look der ikonischen Damenmode der 1960er Jahre mitgeformt und die Marke Givenchy wurde in der Modewelt groß bekannt. Models wie Suzy Parker und Dorian Leigh wurden damals zu Musen des Hauses.

Innovationen und Stil von Hubert Givenchy

Was die Innovation anbelangt, so verwendete er zu Beginn für seine schicken und zeitgleich lässigen Kollektionen, wahrscheinlich auch au Kostengründen, eine spezielle moderne Rohbaumwolle, die neuartig zu dieser Zeit war. Sein Stil war stets zeitlos und elegant - von weit schwingenden Röcken, zarten Bustiers über den Ballon-Mantel bis hin zu kräftigen Farben - der aber auch einen neuen Look für Hollywood-Stars prägte.

Er war zudem einer der erste Modeschöpfer, der eine luxuriöse Konfektionslinie mit dem Namen "Givenchy Université" entwarf, die in Paris mit aus den Vereinigten Staaten importierten Maschinen hergestellt wurde und die sich an seiner Haut-Couture-Linie inspirierte.

Givenchy ist zudem bekannt für diverse Variationen des kleinen Schwarzen.

Angesichts des anhaltenden Erfolgs war es keine Überraschung, als LVMH die Marke 1988 aufkaufte. Hubert blieb einige Jahre Creative Director. Er trat dann 1995, nach einer langen und erfolgreichen Karriere zurück. Seine letzte Show für den Herbst/ Winter wurde mit großer Aufmerksamkeit der Modeszene bedacht.

Seine Nachfolge traten kurzzeitig John Galliano, Alexander McQueen und Julien MacDonald an. Erst mit der Übernahme durch Riccardo Tisci im Jahr 2005 erhielt die Marke einen neuen Look. Dieser Wechsel erregte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und verhalf der Marke zu einem neuen und begehrten Status.

Hubert verstarb im Alter von 91 Jahren, am 10. März 2018 in Frankreich.

Freundschaft mit Mode-Ikone Audrey Hepburn

Bei seinem Aufstieg auf der Luxusleiter lernte er die legendäre Schauspielerin Audrey Hepburn kennen.

Coco Chanel machte 1926 das kleine schwarze Kleid populär. Obwohl die Idee von der großen Gabrielle stammte, waren es Givenchy und Audrey Hepburn, die dieses Kleidungsstück zu einer der größten Ikonen der Modegeschichte machten.

953 trafen sich Audrey Hepburn und Hubert de Givenchy, es ging um ihre Kostüme für den Film "Sabrina" von Billy Wilder. Hepburn war eine britische Schauspielerin und vor allem eine Modeikone. Sie wurde durch ihre Rolle in dem Film Frühstück bei Tiffany bekannt. Das ikonische Kleid von Givenchy ist zum ersten Mal an ihr in der Eröffnungsszene des Films zu sehen.

Dieses Givenchy-Cocktailkleid wurde 2006 für fast 700.000 Euro versteigert. Damit zählt es zu einem der teuersten Kleidungsstücke der Filmgeschichte.

Die Schauspielerin entschied sich dafür, Givenchy-Fashion nicht nur auf der Leinwand sondern auch privat zu tragen. Hubert kreierte Kostüme für weitere Produktionen mit Audrey wie "Love in the Afternoon" (1957), "Funny Face" (1957), "Breakfast at Tiffany's" (1961), "Charade" (1963), "Paris- When It Sizzles" (1963), "How to Steal a Million" (1965) und "Bloodline" (1979).

Das Label Givenchy zog mit seiner extravaganten Mode immer auch viele andere Prominente an. Darunter sind Lauren Bacall, Greta Garbo, Elizabeth Taylor, Marlene Dietrich, Jacqueline Kennedy-Onassis oder Prinzessin Grace von Monaco.

Heute kleiden sich besonders Hollywood-Stars gerne mit Givenchy - beispielsweise Cate Blanchett, Emma Stone, Lady Gaga, Julianne Moore, Julia Roberts, Beyoncéund viele andere. Im Mai 2019 war die Sängerin Ariana Grande das Gesicht der Herbst- und Winterkampagne. 2021 setzte Givenchy auf die K-Pop-Gruppe Aespa.

Parfums und Beauty-Sparte

1957 gründete Hubert de Givenchy zusammen mit seinem Bruder Jean Claude de Givenchy die Parfums Givenchy S.A., deren Vorsitz Jean Claude inne hatte. Das erste Parfum des Hauses "L'Interdit" wurde 1957 für Audrey Hepburn von Hubert de Givenchy kreiert und einige Jahre später auf den Markt gebracht. Hepburn erschien auch als Testimonial in Werbeanzeigen für das Parfüm. 1959 folgte der erste Herrenduft "Monsieur de Givenchy". Seither sind zahlreiche Düfte vom Label kreiert worden. Zudem sind im Beauty-Portfolio des Labels auch Make-up, luxuriöse Kosmetik und Skincare-Produkte zu finden.

Die Kreativdirektor:innen von Givenchy

Als Givenchy 1995 in den Ruhestand ging, trat das britische Enfant terrible John Galliano die Nachfolge an. Er begeisterte die Modeszene mit seinem speziellen Stil. Er druckte Blumen auf Anzüge, Kleider und Bolero-Jacken. Galliano wechselte im folgenden Jahr zu Dior und wurde durch einen anderen Briten, Alexander McQueen, ersetzt, der 1992 sein eigenes, gleichnamiges Label gegründet hatte. Er kreierte für Givenchy eine ähnliche, aber dunklere Ästhethik als sein Vorgänger.

Erfahre mehr: Alexander McQueen - Die Luxusmarke im Portrait

Danach folgte der Waliser Julien Macdonald im Jahr 2001, der Pailletten und Federroben auf den Laufsteg brachte. Auch er blieb nur eine kurze Zeit von drei Jahren bei Givenchy.

2005-2017, Riccardo Tisci

Die Leitung der Kollektionen wurde 2005 an Riccardo Tisci übergeben, als er zum künstlerischen Leiter der Damenmode ernannt wurde. Riccardo Tisci hat dem Haus seinen eigenen Stil und seine eigenen Einflüsse verliehen. Indem er die Codes des Hauses veränderte, fügte er der Ästhetik einen dunkleren aber auch sinnlicheren Ton hinzu.

Seine Givenchy-Designs wurden von zahlreichen Prominenten auf roten Teppichen getragen, darunter Rooney Mara bei den Academy Awards 2012. Außerdem arbeitete er mit Madonna zusammen und entwarf ihre Kostüme für ihre Sticky & Sweet Tour sowie für die Super Bowl Halftime Show 2012.

2016 startete Tisci eine Sportswear-Kollaboration mit Nike namens NikeLab x RT: Training Redefined, die sich an die Olympioniken der Olympischen Sommerspiele 2016 richtete, die täglich im Fitnessstudio trainieren.

Kim Kardashian und das Transgender-Model Lea T wurden zu seinen Musen. Madonna nahm ihn 2016 sogar mit zur Met Gala, doch im Jahr darauf verlies er Givenchy nach erfolgreichen zwölf Jahren als Kreativdirektor. Damit endete seine herausragende Karriere bei dem Label, die von Leopardenprints, viel Spitze aber auch von Pailletten-Gesichtsmasken geprägt war.

Riccardo Tisci Revisits The Looks That Defined His Career

2017-2020, Clare Waight Keller

Das Haus Givenchy gab die Ernennung von Clare Waight Keller zur künstlerischen Leiterin mit Wirkung vom 2. Mai 2017 bekannt. Waight Keller übernahm alle kreativen Aufgaben, einschließlich der Damen- und Herrenkollektionen und Accessoires sowie der Haute Couture. Meghan Markle trug bei ihrer Hochzeit mit Prinz Harry am 19. Mai 2018 ein Kleid von Claire Waight Keller.

seit 2020 - Matthew Williams

Im Juni 2020 kündigte Givenchy Matthew Williams als neuen Kreativdirektor an. Williams brachte eine moderne und edgy Ästhetik zu Givenchy. Seine Stücke sind häufig an Prominenten wie Kendall Jenner und Bella Hadid zu sehen. Die Reaktionen auf seine Arbeit bei Givenchy fallen seit jeher sehr unterschiedlich aus. Während sein moderner Ansatz bei Promis gut ankommt, sehen Modekritiker in diesem teilweise einen zu starken Gegensatz zum Erbe von Hubert Givenchy.

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