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Die Taschenmarke mit dem Pferd - Longchamp im Unternehmensportrait

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©Elke Mayr
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Longchamp ist ein französische Luxusmarke, die 1948 von Jean Cassegrain in Paris gegründet wurde. Das unabhängige Familienunternehmen ist bekannt für hochwertige Lederwaren, Reisegepäck und Designer-Handtaschen wie der "Le Pliage". Stars wie Alexa Chung oder Kendall Jenner waren das Gesicht diverser Kampagnen des traditionellen Unternehmens, das stets bemüht ist am Puls der Zeit zu bleiben!

Longchamp ist eine französische Luxusmarke für Lederwaren, die 1948 von Jean Cassegrain in Paris gegründet wurde. 1971 brachte Longchamp seine erste Handtasche auf den Markt und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem der führenden Unternehmen für Lederwaren. Seine ikonische faltbare Nylonhandtasche findet sich noch immer als Klassiker am Markt für Designerhandtaschen.

Unternehmens-Steckbrief Longchamp

  • Firmenname: Longchamp

  • Gründer: Jean Cassegrain

  • Gründungsjahr: 1948 in Paris

  • Firmensitz: Paris

  • Leitung: Jean Cassegrain (CEO), Sophie Delafontaine (creative director)

  • Modecodes & typische Merkmale:

  • Produktgruppen: Bekleidung, Accessoires, Lederwaren, Schuhe & Handtaschen

Longchamp definiert sich seit jeher über seine traditionelle Familiengeschichte - die der Familie Cassegrain, welche die Leidenschaft für Leder und Kreativität des Gründers des Hauses weiterführt.

Gründung, Geschichte & Logo von Longchamp

Alles begann damit, dass Jean Cassegrain 1948 das Tabakgeschäft "Au Sultan" seines Vaters in Paris übernahm und nach dem 2. Weltkrieg Tabak und Rauchzubehör verkaufte. Seine Pfeifen wurden zu einem Bestseller. Jean entwickelte sein Produkt weiter und stellte Pfeifen her, die mit exotischem Leder ummantelt waren. Was auch die Aufmerksamkeit von Elvis Presley auf sich zog!

Jean Cassegrain hatte zwar für den Vertrieb seiner lederbezogenen Pfeifen eine Firma unter dem Namen "Jean Cassegrain et compagnie" gegründet, benannte seine Marke aber später nach der Pariser Pferderennbahn Longchamp um, da einige seiner entfernten Verwandten den Familiennamen Cassegrain bereits für den Verkauf von feinem Papier verwendeten. Aus diesem Grund entschied er sich für das Logo des Jockeys auf einem galoppierenden Rennpferd - so wurde Longchamp zur Taschenmarke mit dem Pferd.

Der Erfolg von Longchamp mit lederbezogenen Pfeifen überzeugte Cassegrain, dass die Zukunft der Marke in der Diversifizierung und Ausweitung auf Kleinlederwaren, Passhüllen, Brieftaschen, Taschen und andere Lederaccessoires lag. In den frühen fünfziger Jahren verkaufte er seine Waren weltweit.

Expansion von Longchamp & die ersten Damen Bags

Jean und sein Sohn Philippe waren bestrebt, die Marktchancen der Marke zu erweitern und setzten ihre Vision mit der Eröffnung von Boutiquen in Südostasien in den späten 70er Jahren in die Tat um. Longchamp war eine der ersten europäischen Marken, die in Singapur, Hongkong und Japan verkauft wurde. Als das Unternehmen expandierte, stellte Cassegrain fest, dass die Damenwelt ebenfalls großes Interesse an schicken Handtaschen hatte, und so führte das Label Longchamp 1971 auch eine Handtasche für Frauen ein.

Die Marke war auch die erste, die Nylontaschen herstellte. Philippe entwarf Taschen in Khaki, Nylon und Leder als Ersatz für Koffer und hatte damit einen großen Erfolg. Er erfand auch eine zusammenfaltbare Tasche, die sich auf ein Viertel ihrer Größe und in ein Etui schieben ließ.

1978 führte Longchamp LM ein, seine erste Handtaschenkollektion für Frauen, die aus bedrucktem Leder gefertigt wurde, während Accessoires für Raucher:innen noch im selben Jahr aus dem Katalog genommen wurden. 1983 wurde Philippe zum CEO von Longchamp ernannt und holte seine Frau Michèle in das Unternehmen, die sich um den Einzelhandel kümmerte. Im Jahr 1991 begann ihr Sohn Jean, für die Marke zu arbeiten.

Im Jahr 2000 ins Leben gerufen, gehörte die Website der Marke zu den ersten Initiativen dieser Art und bot ab 2003 den Verkauf von personalisierten Produkten online an. Longchamp kommuniziert mittlerweile in 13 Sprachen und ist auf diversen sozialen Medien wie Instagram, Twitter, Pinterest, Tumblr, Snapchat und YouTube sowie Weibo, WeChat und Little Red Book in China, KakaoTalk in Südkorea oder Line in Japan, vertreten.

Zur Feier ihres 70-jährigen Bestehens veranstaltete die Marke im September 2018 im Rahmen der Fashion Week in New York ihre erste Prêt-à-Porter-Modenschau, bei der unter anderem Kendall Jenner, Kate Moss, Kaia Gerber und Isabelle Huppert zu den anwesenden Celebrities gehörten.

Le Pliage - die faltbare Tasche von Longchamp

Im Jahr 1993 war ein Wendepunkt. Longchamp-CEO Philippe Cassegrain entwarf eine Handtasche, die zu einer Ikone werden sollte: Le Pliage, was auf Französisch so viel wie "faltbar" bedeutet. Philippe wollte eine elegante, faltbare, wasserfeste Nylonhandtasche entwerfen, und die Le Pliage lässt sich zu einer trapezförmigen Silhouette falten, die an einen Briefumschlag erinnert. Seit dem großen Erfolg der Designer-Handtasche arbeitete Longchamp mit Designer:innen und Künstler:innen wie Tracey Emin, Mary Katrantzou, Jeremy Scott und Sarah Morris zusammen, um die Le Pliage neu zu interpretieren. Neben der Le Pliage ist die Marke auch für die Roseau (mit Bambushenkel) und ihre Varianten an Tote Bags bekannt.

Im Laufe der Jahre hat sich die Luxusmarke von Handtaschen und Reisegepäck um Accessoires, Konfektionskleidung für Frauen und eine Schuhlinie erweitert, die stets um Innovationen bemüht ist.

Management, Produktionsstätten & Nachhaltigkeit

Longchamp wird derzeit von der dritten Generation der Familie Cassegrain geleitet. Der Enkel des Gründers Jean Cassegrain ist der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, seine Enkelin Sophie Delafontaine ist Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin. In New York leitet ihr Bruder Olivier Cassegrain die amerikanischen Boutiquen. Seit 2022 sind auch die Söhne von Jean (Adrien und Hector Cassegrain) in das Familienunternehmen eingetreten, jeweils als Transformationsdirektor und General Manager UK & Irland.

Einen exakten Umsatz veröffentlicht Longchamp nicht, nur eine Verteilung des Umsatzes nach geografischen Regionen (Frankreich: 24%, Europa ohne Frankreich: 29%, Amerika: 14%, Wirtschaftsraum Asien-Pazifik: 33%).

Wo werden die Longchamp-Produkte hergestellt? Seit seiner Gründung hat die Maison Longchamp 6 Produktionsstätten in Frankreichs eröffnet (Mayenne, Vendée, Maine-et-Loire und Orne). Seit mehr als 70 Jahren setzen begabte Handwerker:innen das Know-how des Familienunternehmens um. Zusätzlich gibt es zwei Produktionsstätten in Tunesien und auf Mauritius. Es wird auch mit Partnerwerkstätten in Frankreich, China, Rumänien und Marokko gearbeitet. Longchamp zeigt außerdem transparent das Land, aus dem die Modelle stammen, auf den Etiketten im Inneren der Taschen.

Longchamp beauftragt ausgewählte Leder-Gerber in Frankreich, Italien, den Niederlanden und Uruguay, die mit dem LWG-Siegel (Leather Working Group) zertifiziert sind. Im Jahr 2018 war die Einweihung der neuen Produktionsstätte in Pouzauges in der Vendée Teil des des Unternehmensprogramms zur Erweiterung und Modernisierung der Longchamp-Produktionsanlagen.

Longchamp wird mit Stand 2023 in 80 Ländern über ein Netz von 1.500 Verkaufsstellen vertrieben - von eigenen Boutiquen und Franchise-Geschäften über Kaufhäuser, Flughafengeschäfte und Online-Verkaufsseiten. In Wien befindet sich der Store des Labels am Graben und überzeugt mit einem künstlerischem Ambiente, das von von der japanischen Künstlerin Aya Kawato entworfen wurde. Das Label unterstützt oft Kunstschaffende, besonders Frauen. Diese Künstlerin lernte Longchamp zum Zeitpunkt ihres Studienabschlusses an der Tokyo University of the Arts kennen. Es war für sie bereits die zweite Zusammenarbeit mit der Brand. Für die Gestaltung lies sie sich auch von der Farbpalette des Wiener Künstlers Gustav Klimt inspirieren.

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Longchamp Filiale in Wien

 © Presse Longchamp / Andreas Tischler / Vienna Press

Auch der Trend zur Nachhaltigkeit und zur nachhaltigen Mode geht an dem Unternehmen nicht vorbei. Seit 2019 wurde ein Prozess mit dem Fokus auf die Verwendung von nachhaltigeren Materialien begonnen, ein Ziel ist es, alle Polyamid-Tücher der ikonischen Produktreihe Le Pliage bis 2022 aus recycelten Polyamid zu fertigen. Im Jahr 2020 brachte Longchamp "Green District" auf den Markt - Taschen, die aus der recycelten Nylonfaser Econyl hergestellt werden.

Im Jahr 2022 hat Longchamp eine zusätzliche nachhaltige Lösung gefunden - mit der Kollektion Le Pliage Re-Play wurden die Enden von Materialrollen auf verantwortungsvolle Weise genutzt und die Reste so zusammengesetzt, das neu Taschen entstanden sind.

Longchamp Kooperationen & Markenbotschafter:innen

Eine der bekanntesten Kooperationen war die mit Kate Moss, die der Légende ein rotes Innenfutter verpasste. Das Supermodel arbeitete auch mit Sophie Delafontaine zusammen, um Handtaschen unter dem Label "Kate Moss for Longchamp" auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2010 brachte sie eine Taschenlinie auf den Markt, die vom Leben in der Stadt inspiriert war.

Im folgenden Jahr arbeitete Longchamp mit Mary Katrantzou zusammen, um bedruckte Taschen zu entwerfen, die von vietnamesischen Tempeln und Blumenparaden inspiriert sind. Mary Katrantzou entwarf auch die Le Pliage mit Orchideen und Laternen. Seit 2006 ist Jeremy Scott regelmäßig für Limited Collections der Le Pliage verantwortlich. 2014 arbeitete Longchamp mit der Künstlerin Sarah Morris zusammen, um eine limitierte Auflage von Le Pliage zu entwerfen. Es folgten weitere Zusammenarbeiten wie mit dem französisch-armenischen Künstler Vahram Muratyan, mit Shayne Oliver oder mit der Accessoires-Designerin Stéphanie D'heygere.

Kendall Jenner wurde im April 2018 zur Markenbotschafterin von Longchamp ernannt. Zur Feier des 70-jährigen Bestehens im September 2018 veranstaltete die Marke ihre erste Show auf der New York Fashion Week. Davor war Alexa Chung das Gesicht der Marke, die auch schon mit andere Labels wie Mulberry oder Vöslauer zusammengearbeitet hat.

Für die Sommer-Kollektion 2023 wurde die südkoreanische Sängerin und Schauspielerin Kim Se-jeong als Brand-Ambassador von Longchamp ausgewählt.

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